Die Nutzung der Faulraumkapazität kommunaler Kläranlagen für die Co-Vergärung organischer Substrate und die Nutzung des entstehenden Biogases als Energieträger wird als sinnvolle Strategie der Rohstoff - und Abfallwirtschaft angesehen und auch für organisch hoch belastete Abwässer „Hochlastabwässer“ der Industrie angewandt [1]. Allerdings ist der Nachweis zu erbringen, dass diese Substrate anaerob abbaubar sind und die Faulung nicht stören.
Es wird ein Konzept zur Bestimmung der anaeroben Abbaubarkeit von Hochlastabwasser (HLA) mittels eines Semibatch-Verfahrens auf Basis der DIN EN ISO 11734 vorgestellt. Der TOC des untersuchten HLA lag bei 15 000–25 000 mg/L. Bei der angestrebten höheren Prüfkonzentration traten Hemmwirkungen auf. Um diese zu umgehen, wurde ein Semibatch-Verfahren durchgeführt, indem zweimal wöchentlich 1 % HLA über 5 Wochen zudosiert wurde. Hierdurch konnte die hydraulische Belastung des technischen Faulturms näherungsweise abgebildet werden. Nach der letzten Zugabe wurden die Reaktoren weiter inkubiert, bis die Faulgasproduktion abgeklungen war. Nach der anaeroben Vorbehandlung wurde das HLA im Labormaßstab geflockt und anschließend zusätzlich im aeroben Zahn-Wellens-Test abgebaut. Der auf die Faulgasentwicklung bezogene anaerobe Abbau des HLA von rd. 79 % konnte durch eine überschlägige Kohlenstoffbilanzierung des Faulturms bestätigt werden. Das Konzept erlaubt eine kostengünstige Bestimmung des anaeroben und aeroben Abbaupotentials von flüssigen Substraten in der Co-Vergärung.
Copyright: | © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH | |
Quelle: | GWF 01/2010 (Januar 2010) | |
Seiten: | 8 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 8,00 | |
Autor: | Stefan Gartiser Andreas Killer | |
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