Erfahrungen im Motorenbetrieb mit Deponie- und Biogas Ulrich Berns · Deponiegas entsteht durch die bakterielle Zersetzung von Müll und besteht im Wesentlichen aus Methan und Kohlendioxid · Biogas entsteht üblicherweise durch die Fermentation von Biomasse und besteht im Wesentlichen ebenfalls aus Methan und Kohlendioxid |
Neuere Entwicklungen auf dem Gebiet der Deponiegastechnik – Modifizierte Gasprognose mit veränderlichen Halbwertszeiten – Ergebnisse eines F+E Projektes Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger Im Folgenden soll erneut versucht werden, wie bereits anlässlich der Tagungen der letzten Jahre, einen Überblick darüber zu geben, was sich auf dem Gebiet der Deponiegastechnik wesentliches getan hat und über das ansonsten nicht bei dieser Tagung an anderer Stelle berichtet wird. |
Innovatives Monitoringtool zur Bewertung von Methanemissionen Marlies Hrad, Dipl.-Ing. Dr. Marion Huber-Humer Ziel der Deponieverordnung ist es, den Austritt von Deponiegas aus einer Deponie, in der noch biologisch abbaubare Abfälle abgelagert wurden, weitestgehend zu minimieren. Die Messung und Bewertung diffuser Emissionen, insbesondere von Methan (CH4), stellt somit eine wichtige Voraussetzung dar, um die Einhaltung der geforderten Grenzwerte nachzuweisen. |
Deponiebelüftung unter Einsatz des Inspiro®-Verfahrens – Beispiele/Projekte im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative Dipl. Ing. (FH), Dipl.-Wirt. Ing. (FH) Joachim Lehner Die Initiative wurde 2008 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ins Leben gerufen. Ziel ist die CO2-Emissionen bis 2050 um 80 bis 90 Prozent gegenüber 1990 zu senken. |
Messung von Gasemissionen aus Deponien – Erfahrungen aus der Praxis Dr.-Ing. Jan Streese-Kleeberg Deponiegasemissionen aus Abfalldeponien zählen weltweit zu den größten anthropogenen Methanquellen und tragen in erheblichem Maße zum Klimawandel bei. In den vergangenen Jahren wurden daher in Deutschland mehrere Regelungen zur Verminderung dieser Emissionen eingeführt. So ist die Ablagerung von unbehandeltem Hausmüll seit 2005 verboten. |
Stabilisierung einer Altdeponie durch in-situ Belüftung – Begleituntersuchungen und Erfolgsnachweis Dipl.-Ing. Dr. Marion Huber-Humer, Marlies Hrad, Dipl.-Ing. Sabine Lenz Die Deponierung organikhaltiger Abfälle stellt weltweit ein großes umweltrelevantes Problem dar. Die EU gibt daher in der Richtlinie über Abfalldeponien (1999/31/EG) vor, dass die abzulagernde Menge an biologisch abbaubaren Abfällen schrittweise bis zum Jahr 2016 zu reduzieren ist, um „das Entstehen von Methangas in Deponien und somit die Erwärmung der Erdatmosphäre einzudämmen“. |
Pflichten des Deponiebetreibers aus Vorschriften zu Arbeitsschutz und Anlagensicherheit Dr.-Ing. Heribert Dernbach Auf einer Deponie sind insbesondere die Beschäftigten in der Deponiegasanlage einer Reihe von Gefährdungen ausgesetzt. Es ist die Pflicht des Deponiebetreibers, die Anlage so sicher zu betreiben, dass keine unzulässigen Beeinträchtigungen der Bevölkerung und der Umwelt entstehen sowie den Betrieb so zu regeln, dass von den eingesetzten Arbeitsmitteln (Werkzeuge, Geräte, Maschinen und Anlagen) keine Gefährdungen für seine Beschäftigten ausgehen bzw. die Gefährdungen so gering wie möglich gehalten werden. |
Ertüchtigung und Anpassung einer Deponieentgasungsanlage bei zurückgehenden Gasvolumenströmen und -Konzentrationen mit ersten Betriebserfahrungen Andreas Maier Seit dem Ende der Deponierung von Abfällen mit organischen Bestandteilen entsprechend den Vorgaben der Deponieverordnung im Jahr 2005 reduzierte sich die produzierte Deponiegasmessung bei vielen Deponien deutlich. In Verbindung mit den bei diesen Deponien oftmals vorhandenen älteren Deponieentgasungsanlagen ergibt sich ein Bedarf für eine Anpassung an die geänderten Bedingungen. Im Folgenden wird die erfolgreich durchgeführte Ertüchtigung und Anpassung der Deponieentgasungsanlage der Deponie Schwaigern-Stetten im Landkreis Heilbronn vorgestellt. |
Gaseinregulierungskriterien unter Berücksichtigung der sich anschließenden Gasverwertung mit Praxisbeispielen vom Deponiepark Flörsheim-Wicker und Brandholz Dipl.-Ing. (FH) Andreas Saal, J. Senft, Herbert Heinz Auch nach mehr als 30 Jahren Betriebserfahrung mit der Einregulierung von aktiven Deponiegaserfassungssystemen verschiedenster Deponien verbleibt zuweilen die Frage, weshalb die Gasverwertung nicht so funktioniert wie prognostiziert, unbeantwortet. Die vorliegenden theoretischen Grundlagen sind umfassend und die darauf basierenden individuellen Gasprognosen wurden in den letzten 10–15 Jahren immer genauer. |
Erfahrungen aus der Anlagenbemessung und dem Anlagenbetrieb bei Deponien in der Schwachgasphase Dipl.-Ing. (FH) Eckhard Haubrich, Viele Deponien oder Deponieabschnitte kommen in den nächsten Jahren aufgrund zurückgehender Deponiegasmenge in eine Phase in der vorhandene Gasbehandlungstechniken, insbesondere Gasmotoren, zu groß und zu wenig flexibel sind, um auf Änderungen im Gasaufkommen reagieren zu können. Damit stehen viele Deponiebetreiber unmittelbar oder in naher Zukunft vor der Fragestellung wie die Behandlung / Verwertung des zu erfassenden Deponiegases am zielführendsten langfristig gewährleistet werden kann und welche Maßnahmen hierfür zu ergreifen sind. |
Verbesserung des Deponie-Langzeitverhaltens durch kombinierte in-situ Bewässerung und Belüftung Dr.-Ing. Marco Ritzkowski Auch nach dem Ende der Ablagerungsphase wird in geschlossenen Siedlungsabfalldeponien noch über Jahrzehnte Deponiegas gebildet, wenn diese vollständig oder zum Teil mit reaktiven (d. h. biologisch abbaubaren) Abfällen verfüllt wurden. Eine energetische Gasnutzung ist dabei an vielen Standorten über Zeiträume von 15 bis 25 Jahren (Erfahrungswerte, die tatsächliche Dauer der Gasnutzung wird maßgeblich von deponie- und standortspezifischen Einflussfaktoren wie z. B. Feuchtegehalt der Abfälle und Infiltrationsmengen in die Deponie, Anteil der biologisch verfügbaren Abfälle am Gesamtabfall, etwaige Hemmungen der Gasbildung infolge toxischer Substanzen, etc.) möglich und im Geltungsbereich der Europäischen Abfallgesetzgebung auch verbindlich vorgeschrieben (EU-Deponierichtlinie, 1999). |
Deponiebelüftungsprojekte im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative Dr.-Ing. Kai-Uwe Heyer, Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann, Dr.-Ing. Karsten Hupe, Dipl.-Ing. Astrid Koop Aus Deponien unkontrolliert entweichende Methanemissionen weisen eine hohe Klimarelevanz auf, zumal sie sich auch in stillgelegten Siedlungsabfalldeponien noch über Jahrzehnte bilden. Eine energetische Gasverwertung des gefassten Deponiegases erfolgt häufig nur etwa 10 bis 15 Jahre nach Beendigung der Abfallablagerung. Nach der Gasverwertungsphase wird jedoch noch eine langfristige Deponierestgasbehandlung erforderlich, um eine konsequente Vermeidung von Methanemissionen mit ihren erheblichen Klimaauswirkungen zu gewährleisten. |
Sanierung von Hotspots am Beispiel der Deponie Lampertheimer Wald Peter Volk, Claudia Raschke Der ZAKB betreibt die ehemalige KreismĂĽlldeponie Lampertheimer Wald, jetzt Energiepark HĂĽttenfeld. Die Deponie ist endverfĂĽllt und befindet sich in der Stilllegungsphase. |
Anforderungen an die Realisierung einer technischen Methanoxidation Christoph Gerigk Methan als Bestandteil des Deponiegases besitzt ein um den Faktor 21 stärkeres Treibhauspotenzial als CO2 (IPCC, 1995). |
Das Konzept „Deponie auf Deponie“ unter dem Aspekt Gashaushalt Dr.-Ing. Kai-Uwe Heyer, Dr.-Ing. Karsten Hupe, Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann Der Tagungsbeitrag basiert zum einen auf einer aktuellen Bearbeitung des DWA/VKU-Fachausschuss` „Deponien“ zum Thema „Deponie auf Deponie“ und zum anderen auf Erfahrungen des Ingenieurbüro für Abfallwirtschaft, Prof. R. Stegmann und Partner, zum Gashaushalt von Siedlungsabfalldeponien. |
Landfill Mining – Rückgewinnung von Phosphaten aus Altdeponien Dipl.-Ing. Christof Heußner, Peter Harborth, Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke Wegen der derzeit noch hohen Aufbereitungskosten für das enthaltene Phosphat ist kurz- bis mittelfristig damit zu rechnen, dass große Mengen des in der Bundesrepublik anfallenden Klärschlammes ohne Phosphorrecycling zunächst der thermischen Behandlung zugeführt und die entstehenden Aschen anschließend auf Deponien abgelagert werden. |
Optimierte gemeinsame Verwertung von Deponie und Biogas vor dem Hintergrund des EEG Dipl.-Ing. (FH) Andreas Saal Die Rhein-Main Deponienachsorge GmbH (RMN) betreibt im Auftrag der Rhein-Main Deponie GmbH (RMD) mehrere Deponien in der Stilllegungs- und Nachsorgephase im Rhein-Main Gebiet (Deponiepark Flörsheim-Wicker, Deponiepark Brandholz, Deponie Grix, Deponie Weilbach, Schlackedeponie Offenbach) |
Neue Erkenntnisse zum Thema Formaldehyd bei Gasmotoren Dipl.-Ing. Wolfgang Schreier Durch die bei der TA Luft 2002 getätigte Einführung eines Emissionsgrenzwertes für Formaldehyd gewann bei der motorischen Verwertung von Bio-, Klär und Deponiegas die Formaldehydproblematik einen hohen Stellenwert. Bei Biogasanlagen wurde durch die Schaffung des Luftreinhaltebonus im EEG 2009 ein Anreiz zur Reduzierung der Formaldehydemissionen gesetzt. |
Wärmenutzung zur Stromerzeugung mittels Stirlingmotor Dr.-Ing. Roland Haubrichs Nach heutigem Stand ist in den deutschen Deponien immer noch ein jährliches Methanbildungspotential von ca. 500.000 t CH4 enthalten [1]. Dies entspricht rund 12,5 Mio. t CO2-Equivalenten pro Jahr. Die Einführung von verschiedenen Verordnungen und Vorschriften hat bereits – bezogen auf 1990 – zu einer deutlichen Reduzierung von Deponiegasemissionen geführt. |
Erfahrungen mit der Umsetzung der Schwachgasverwertung bei Gasmotoren Jörg Simon Die Green Gas International B.V. zählt zu den führenden Betreibern von Deponie-, bzw. Grubengasprojekten (als Projektpartner der Minegas GmbH) in Deutschland, Tschechien, den USA und der Ukraine. Lag der Fokus zu Beginn der Gesellschaftergründung im Neubau/ Ausbau von Sondergas Projekten so hat sich der Schwerpunkt in den letzten Jahren insbesondere durch den Rückgang der Gasqualität/ Gasquantität an etlichen Standorten auf den Weiterbetrieb und den Erhalt der Stromproduktion gewandelt. |
Technik zur Auskopplung von Wärme bei Schwachgasen Dr. Roland Berger, Dr. Dieter Uhlig Eine direkte Nutzung von Schwachgasen aus der Deponie zur Stromerzeugung ist bis zu minimalen Methangehalten von rund 25 Vol% mit Micro-Gas-Turbinen, Stirlingmotoren oder speziell angepassten Gas-Motoren möglich. Generell ist zu beachten, dass bei sinkenden Methangehalten die Netto-Wirkungsgrade immer mehr sinken (Gasturbine und Stirlingmotor) bzw. die Abgasemissionen in immer schlechterem Verhältnis zum Nutzen stehen (Gasmotor). |