Am Beispiel einer Technikumsanlage entwickeln Wissenschaftler innovative Regelungssysteme für Rostfeuerungen
Die Verbrennung von Siedlungsabfall, die in Deutschland vor etwa 110 Jahren begann, hat mehrere Entwicklungsstufen durchlaufen. Konstant blieb die Anforderung an eine robuste Feuerungstechnik, bei der meist das Prinzip der Rostfeuerung eingesetzt wird. Gestiegen sind die Anforderungen an emissionsarme Anlagen mit hohem energetischem Nutzungspotential zur Strom- und optional auch Wärmeerzeugung. Bei den Abfallverbrennungen in Deutschland handelt es sich heute um High- Tech-Anlagen auf hohem bis höchstem technischem Stand. Kritikpunkte aus der Vergangenheit wie Belastung für Mensch und Umwelt oder mangelnde Auslastung können im Jahr 2006 als weitgehend gelöst betrachtet werden. Die Automatisierung in den Abfallverbrennungsanlagen ist weit fortgeschritten. Dampfmengenschwankungen resultieren vor allem aus Unwägbarkeiten des Brennstoffs. Abhängig von individuellen Gegebenheiten ist der Sicherheitsabstand des Dampf-Sollwerts von der maximal möglichen thermischen Leistung in den jeweiligen Regelungen unterschiedlich eingestellt. Mit einer Erhöhung der Dampfleistung wäre es möglich, den Durchsatz an Abfall zu steigern. Das Potential beträgt zwar nur wenige Prozent; da Abfallverbrennungsanlagen in der Wirtschaftlichkeitsrechnung aber in der Regel einen hohen Festkostenanteil besitzen, wäre eine Gewinnsteigerung spürbar. In einem Vorhaben, das die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen Otto von Guericke (AiF) über den VGB PowerTech fördert, entwickelt das CUTEC-Institut neue Regelungsstrategien für Rostfeuerungen am Beispiel der Abfallverbrennung. Innovative Idee des Projektes ist es, durch Implementierung traditioneller und neuartiger Regelungssysteme an einer Technikumsanlage die Stärken und Schwächen der einzelnen Methoden experimentell zu ermitteln, die Synergien zu heben, mit einem mathematischen Modell zu überlagern und am Ende Regelungsstrategien zu entwickeln, die schnell in der Praxis anwendbar sind.
Copyright: | © Rhombos Verlag | |
Quelle: | ENERGIE AUS ABFALL (Juli 2006) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Stefan Vodegel Dr. Matthias Reuter Dipl.-Ing. Milan Davidovic Dipl.-Ing. Jens Harpeng Dipl.-Ing. Torsten Reindorf | |
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Druck im Kessel
© Rhombos Verlag (6/2008)
Eine Reihe von technischen Maßnahmen kann die Energieeffizienz von Abfallverbrennungsanlagen verbessern
Sicherung der Energieversorgung für den Industriestandort Premnitz durch die Energetische Verwertungsanlage für Ersatzbrennstoffe (EVE)
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (9/2007)
Die BKB Premnitz GmbH errichtet derzeit auf einer Freifläche neben einem gasbefeuerten Industriekraftwerk ein EBS-Kraftwerk mit Rostfeuerung. Diese Anlage ist eine Ergänzung zur benachbarten zirkulierende Wirbelschichtfeuerung die ebenfalls mit Ersatzbrennstoff betrieben wird und die Energieversorgung der Industrie- und Gewerbekunden absichert.
Eignung und notwendige Nachrüstung von MBA zur Verbesserung der Brennstoffqualität
© IWARU, FH Münster (5/2005)
Die mechanisch-biologische Abfallbehandlung wurde ursprünglich mit der Zielsetzung eingeführt, eine technische Alternative zur thermischen Abfallbehandlung zu bieten. Der Entwicklungsschwerpunkt lag bei dieser Technologie im Bereich der Abfall Stabilisierung. Hier galt es, die anspruchsvollen Kriterien der Technischen Anleitung Siedlungsabfall zu erfüllen, nach denen vorbehandelter Restabfall ohne weitere Nachsorgeerfordernis dem Endzeitlager Deponie übergeben werden kann.
Ersatzbrennstoffherstellung in Warendorf
– Konzept und erste Erfahrungen –
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (6/2002)
Der Kreis Warendorf hat schon Mitte der neunziger Jahre die Möglichkeiten der energetischen Nutzung von Abfällen untersucht. Aufgrund der örtlichen Nähe des Entsorgungszentrums des Kreises Warendorf in Ennigerloh zu den benachbarten Zementwerken lag es nahe, vorrangig diesen Verwertungsweg näher zu untersuchen. Im Rahmen einer UVU wurde 1996 in umfangreichen Untersuchungen und Praxisversuchen die Umweltverträglichkeit eines Einsatzes von Ersatzbrennstoff aus Müll in den umliegenden Zementwerken untersucht. In nachfolgenden Abfallanalysen wurden die einzelnen Abfallarten gezielt auf ihren Ersatzbrennstoffanteil hin untersucht.
Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zum Rückbau von Deponien in
Brandenburg
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Im Rahmen eines COCOON-Projektes wurde im Jahr 2020 von der Universität
Kassel, Fachgebiet Ressourcenmanagement und Abfalltechnik eine Studie zur Machbarkeit des Rückbaus von Deponien im Berliner Umland zur Gewinnung von Grund und Boden durchgeführt.
In der Fortführung der Machbarkeitsstudie wurden 9 vorausgewählte Standorte im „Speckgürtel“ von Berlin detaillierter im Hinblick auf Lage, Ausdehnung, Ablagerungsvolumen, abgelagerte Abfallarten sowie aktuelle Rückbau- und Entsorgungskosten einerseits und Baulandkosten/potenziellen Erlös andererseits untersucht. Im Ergebnis wurden 3 Altlablagerungen/Deponien identifiziert,
an denen ein Rückbau der abgelagerten Abfälle wirtschaftlich sinnvoll sein kann. Eine Empfehlung zur Detailbetrachtung dieser Standorte wurde ausgesprochen. Im nächsten Schritt sollte die jeweilige Gemeinde feststellen, ob sie das Rückbauprojekt weiter planen lassen möchte.