Jährlich wurden in den letzten Jahren EU-weit (EU15) ca. 1,6 Mrd. t biologisch abbaubare Abfälle und Produktionsrückstände produziert. Davon entfallen ca. 3,7 %, also 60 Mio. t auf Bio- und Grünabfälle, die einer getrennten Sammlung zugeführt werden können. In der erweiterten EU25 steigt dieses Potenzial auf ca. 200 Mio. t. Aktuell werden hiervon ca. 11 Mio. t Bioabfälle und 7 Mio. t Grünabfälle kompostiert und weitere 3,5 Mio. t biogene Abfälle in Biogasanlagen verarbeitet. In Summe haben wir also eine Recyclingquote für kompostier-/vergärbare Abfälle (überwiegend aus dem kommunalen Bereich) von 42 % erreicht.
Der biogene Anteil im Hausmüll liegt in Europa zwischen 22 und 49 %, im Mittel bei 32 %. Die Reduktionsziele der EU Deponierichtlinie haben vor allem jene Länder schon erreicht, die eine effektive und flächendeckende Getrenntsammlung für biogene Abfälle eingeführt haben (DE, AT, DK: Stufe 3; Flandern, NL: Stufe 2; LU, SE: Stufe 1). Neben rechtlichen Regelungen, die vor allem die Aspekte der Vorsorge (Boden, Umwelt und Konsumentenschutz) abdecken, haben sechs Länder ein externes Qualitätssicherungssystem (QSS) implementiert, das eine Produktzertifizierung und in einigen Fällen auch die Kompostierungsanlagen mit dem internen Qualitäts- und Prozessmanagement umfasst. Weitere fünf Länder befinden sich in der Planungs- bzw. Startphase eines solchen Systems. Damit unterziehen sich ca. 550 Kompostierungs- und Biogasanlagen mit einer Verarbeitungskapazität von annähernd 6 Mio. t pro Jahr einem externen QSS. Die Verteilung der Hauptabnehmer am Kompostmarkt hängt wesentlich von den regionalen bzw. nationalen Rahmenbedingungen (Anteil der Viehhaltung, Nährstoffüberschüsse etc.) ab. Als typische mittlere Verteilung können angegeben werden: Landwirtschaft (40 %), Landschaftsbau (30 %), private Haushalte (20 %), sonstige (10 %). Vor allem im Bereich Gartenbau und private Haushalte kommt der Herstellung anwendungsfertiger Substrate und Erden und der Auszeichnung als regionale Kompostprodukte steigende Bedeutung zu.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | 17. Kasseler Abfallforum-2005 (Mai 2005) | |
Seiten: | 21 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,50 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Florian Amlinger | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
bifa-Text Nr. 57: Die Abfallwirtschaft im Jahr 2030 - Eine Szenarioanalyse nicht nur für Bayern
© bifa Umweltinstitut GmbH (5/2012)
In einer neuen Studie des bifa Umweltinstituts werden mögliche Entwicklungen der regionalen, nationalen und internationalen Rahmenbedingungen für die bayerische Abfallwirtschaft im Jahr 2030 dargestellt sowie deren Auswirkungen auf die Abfallwirtschaftsstrukturen und auf die Ökoeffizienz. Das Projekt wurde im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit durchgeführt. Die Ergebnisse bieten auch anderen Behörden, Unternehmen und Verbänden in Deutschland eine Basis für die eigene Positionierung und Strategieentwicklung.
Necessity and Chances of Decentralized Sanitation and Reuse from the Point of a Country with Water Shortage
© TU München - Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft (9/2002)
As many countries are suffering from water shortage, especially those in North Africa and the Middle East, municipal and industrial wastewater collection and treatment will provide an enormous market in the future.
bifa-Text Nr. 65: Eigenverwertung von Bioabfällen - Eigenkompostierung, Eigendeponierung, illegale Eigenentsorgung
© bifa Umweltinstitut GmbH (12/2015)
Wertstoffhof 2020 - Neuorientierung von Wertstoffhöfen
© ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen (4/2015)
Im Jahr 2014, zwanzig Jahre nach dem durch das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen organisierten Wettbewerb „Der vorbildliche Wertstoffhof“, ist es sicher angebracht, sich dem Thema erneut zuzuwenden. Was ist aus den prämierten Wertstoffhöfen der Preisträger in den jeweiligen Clustern geworden? Wie hat sich das System grundsätzlich entwickelt? Wo geht es hin, wenn man die gesellschaftlichen Anforderungen aus demografischer Entwicklung, Ressourcenschutz und Klimarelevanz betrachtet?
bifa Text No. 64: Hygienically optimised collection of biowastes with ecovio biowaste bags
© bifa Umweltinstitut GmbH (7/2014)
In the bifa Text No 64, the collection of biowaste without biowaste bags was compared to collection in paper bags, PE bags and biowaste bags made of the compostable plastic ecovio.