Und wer kümmert sich um den Verbraucher?

Ohne komfortable, ortsnahe Sammelstellen werden die Konsumenten nur wenig zum Gelingen des Elektrogesetzes beitragen

Die Vorbereitungen zur Rücknahme und Verwertung von Elektroschrott laufen auf vollen Touren. Verbraucherinnen und Verbraucher können ab dem 24. März 2006 alte Radios, Computer und andere Elektround Elektronikgeräte kostenlos bei kommunalen Sammelstellen, zum Beispiel Wertstoffhöfe, abgeben. Von diesem Zeitpunkt an müssen die Hersteller die dort gesammelten Geräte zurücknehmen und entsorgen. Das sieht das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG)1vor, das am 23. März 2005 im Bundesgesetzblatt verkündet wurde und am 24. März 2005 in Kraft getreten ist. Während die Planungen bei der deutschen Elektro- und Elektronikindustrie sowie bei den Kommunen weit fortgeschritten sind, fühlt sich für die 82 Millionen Verbraucher in Deutschland niemand zuständig. Die Kommunen verweisen auf ihr bewährtes Informations- und Sammelangebot. In der Regel handelt es sich hierbei um Bekanntmachungen im Abfallkalender und um Wertstoffhöfe. Und an diesem Angebot wird sich nicht zuletzt aus Kostengründen kaum etwas ändern. Wird der Verbraucher durch die halbe Stadt fahren, um beispielsweise sein defektes Handy oder Radio umweltgerecht zu entsorgen? Oder wird er den unschlagbaren bürgernahen Service der Hausmülltonne wahrnehmen? Bleibt also vieles wie es ist? Kritiker weisen auf diese Lücke im Konzept des ElektroG hin. Sie befürchten, daß ohne ein komfortables, ortsnahes Sammelstellenangebot für den Verbraucher die Ziele des ElektroG nicht erreicht werden.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: 02/2005 - Klärschlamm (Juni 2005)
Seiten: 2
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Gudrun Pinn

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Kosten und Gebühren der Abfallwirtschaft in Bayern 2008
© Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (6/2008)
Gebührenvergleich aller 86 örE in Bayern; Abfallgebühren in den einzelnen Bundesländern; Strategien der Zusammenarbeit von Privatwirtschaft und Kommunen - Handlungsfelder und Beispiele

Kosten und Gebühren der Abfallwirtschaft in Bayern 2006
© Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (2/2006)
Die Abfallgebühren für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt wurden auf Basis der aktuellen Gebührensatzungen ermittelt. In Bayern wurden dabei erstmals die Abfallgebühren aller öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger aus 86 Landkreisen und kreisfreien Städten erfasst.

Tragfähige Alternative
© Rhombos Verlag (2/2005)
Die kosteneffiziente Kreislaufführung von Kunststoffen bietet einen Ansatz zur Umsetzung der Produktverantwortung in der Automobilindustrie

Kosten und Gebühren der Abfallwirtschaft in Bayern 2004
© Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (4/2004)
In einer bayernweiten Recherche wurden die aktuellen Gebühren für die kommunale Abfallentsorgung auf Basis der im Internet verfügbaren Gebührensatzungen der öffentlich- rechtlichen Entsorgungsträger ermittelt.

Transport und Zwischenlagerung von Ersatzbrennstoff
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (12/2003)
Unter dem Begriff Logistik werden alle Material- und Informationsprozesse zusammengefasst, die der Raumüberwindung und der Zeitüberbrückung sowie deren Steuerung und Regelung dienen. Die Logistik umfasst alle inner- und zwischenbetrieblichen Transport-, Lager- und Umschlagvorgänge.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?