Als Entscheidungsgrundlage für die zukünftige Restabfallbehandlungskonzeption wurden im Auftrag der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) verschiedene Varianten der Vorbehandlung untersucht, die in einen umfassenden Konzeptvergleich einflossen.
Eine dieser Varianten ist die Herstellung von Brennstoffen aus Abfall, die über zwei Grund-Verfahren erfolgen kann:
• mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA), bei der aus der Absiebung des Roh-Abfalls eine heizwertreiche Fraktion als Siebüberlauf gewonnen werden kann;
• mechanisch-biologische Stabilisierung (MBS), bei der der Abfall zunächst biologisch getrocknet und nachfolgend zu einem heizwertreichen, sogenannten Trockenstabilat aufgearbeitet wird.
Beide Verfahren liefern damit einen Roh-Brennstoff, der für die sehr unterschiedlichen Verwertungsverfahren vielfach noch weiter aufbereitet werden muss. Anhand von praktischen Versuchen wurde überprüft, ob und wie diese Rohfraktionen soweit aufbereitet werden können, dass sie in den folgenden Anlagen – als Musteranlagen unterschiedlicher Materialansprüche – verwertet werden können:
• Schwarze Pumpe (SVZ),
• Rüdersdorfer Zementwerke,
• Braunkohlekraftwerke Jänschwalde,
• Müllheizkraftwerke.
Im Rahmen der Versuche wurden verschiedene Aufbereitungsverfahren untersucht und auf ihre Leistungsfähigkeit geprüft. Dies betraf insbesondere Verfahren, die geeignet sind, aus heizwertreichen Roh-Fraktionen des Hausmülls Ersatzbrennstoffe herzustellen, die den derzeitigen und künftigen Anforderungen der Verwertungsbetriebe entsprechen.
Ziele dieser Untersuchungen waren daher
• Massen- und Qualitätsbilanzen der Aufbereitung zu erstellen,
• die erzeugbaren Ersatzbrennstoff-Qualitäten zu untersuchen,
• Planungsdaten für die Berliner Abfallbehandlung zu gewinnen,
• Szenarien als verwertbare Grundlage einer belastbaren Endkonzeption auszuarbeiten.
Ausgehend von den aktuellen Prognosen der Abfallmengenentwicklung wurden folgende Abfallmengen als behandlungsbedürftig festgelegt:
• 382.000 t/a Haus- und Geschäftsmüll,
• 98.000 t/a Gewerbeabfälle.
Für diese Abfallmengen wurden Aufbereitungskonzeptionen entwickelt, planerisch umgesetzt und die Investitions- und Betriebskosten bestimmt.
Ergänzend wurden in einem weiteren Untersuchungsprogramm etwa 1.000 t Berliner Restabfälle in der Aufbereitungsanlage des Sekundärrohstoff-Verwertungszentrums Schwarze Pumpe (SVZ) aufbereitet. Zielstellung war die Überprüfung, ob Berliner Restabfälle zu Pellets aufbereitet werden können, die in den Vergasern des SVZ verarbeitet werden können.
Copyright: | © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft | |
Quelle: | Ersatzbrennstoffe 2 (2002) (Juni 2002) | |
Seiten: | 20 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Wolfgang Müller Dr. Rainer Heinrich Dr.-Ing. Ulrich Wiegel Dipl.-Ing. Thomas Turk | |
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Restabfallbehandlungsmethoden zur Herstellung von Ersatzbrennstoffen
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (6/2002)
Den seit langem zur Behandlung von Abfällen aus Haushaltungen und Gewerbe verwendeten verfahrenstechnischen Grundoperationen
• Mechanische Aufbereitung und Fraktionierung,
• Biologischer Abbau und
• Verbrennen
wird im Rahmen der gültigen Gesetzgebung zum Teil eine neue oder modifizierte Rolle zugewiesen. Eine intensivere Stoffstromteilung bewirkt eine im Vergleich zu früher stark ausgprägte Tendenz zur Kombination der Grundoperationen zu Verbundstrategien [3]. Auch eine erhebliche Verfeinerung der Anlagenkonzepte zur Stoffstromteilung und Zuordnung von Abfallfraktionen zu bestimmten Grundoperationen geht mit dieser Entwicklung einher. Dieser Weg ist seit einigen Jahren zu beobachten und pflanzt sich bei aktuellen und zukünftigen Abfallbehandlungsprojekten verstärkt fort.
Transport und Zwischenlagerung von Ersatzbrennstoff
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (12/2003)
Unter dem Begriff Logistik werden alle Material- und Informationsprozesse zusammengefasst, die der Raumüberwindung und der Zeitüberbrückung sowie deren Steuerung und Regelung dienen. Die Logistik umfasst alle inner- und zwischenbetrieblichen Transport-, Lager- und Umschlagvorgänge.
Eignung und notwendige Nachrüstung von MBA zur Verbesserung der Brennstoffqualität
© IWARU, FH Münster (5/2005)
Die mechanisch-biologische Abfallbehandlung wurde ursprünglich mit der Zielsetzung eingeführt, eine technische Alternative zur thermischen Abfallbehandlung zu bieten. Der Entwicklungsschwerpunkt lag bei dieser Technologie im Bereich der Abfall Stabilisierung. Hier galt es, die anspruchsvollen Kriterien der Technischen Anleitung Siedlungsabfall zu erfüllen, nach denen vorbehandelter Restabfall ohne weitere Nachsorgeerfordernis dem Endzeitlager Deponie übergeben werden kann.
Ausschreibung der Verwertung von Ersatzbrennstoffen
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (11/2004)
Betreiber von mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA) müssen für die ordnungsgemäße Verwertung und Beseitigung des Output aus ihren Anlagen Sorge tragen. Häufig werden sie diese über Drittbeauftragungen sicherstellen.
Bedeutung und Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Vermarktung von Ersatzbrennstoffen
© Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban (3/2003)
Die energetische Verwertung von Abfällen, d.h. der Einsatz von Abfällen als Ersatzbrennstoff, wird aus unterschiedlichen Gründen immer wieder kritisiert.