Wenn heute über die neuen Ziele in der Abfallbehandlung gesprochen wird, dann meistens über die Flexibilität der eingesetzten Technik und deren Kosten.
Die früher häufige Bewertung der ökologischen Unterschiede der einzelnen Verfahren ist durch eine umfangreiche Umwelt-Gesetzgebung, die alle umweltrelevanten Schnittstellen definiert, nahezu entbehrlich geworden – d.h. Verfahren, die diese hohen Anforderungen erfüllen, können sicher als umweltverträglich eingestuft werden. Große Unterschiede gibt es allerdings bei den Kosten der einzelnen Verfahrensketten, wobei sich erkennen lässt, dass mehrstufige Konzepte mit verschiedenen, sequentiellen Verfahren – mechanisch-biologisch-thermisch – im direkten Vergleich eher teurer sind. Letztlich werden die Kosten eines Verfahrens jedoch erst im Wettbewerb bestimmt.
Von dem Verfahren selber erwartet man eine hohe Flexibilität, was eine Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Randbedingungen bedeutet. Diese Forderung ergibt sich aus den Beobachtungen der abfallwirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre, die verlässliche Prognosen über die Notwendigkeiten in der Abfallbehandlung zunehmend erschwerten. Wesentliche Probleme bei der Einschätzung der zukünftigen Entwicklungen sind:
1. Unsicherheiten bei der Prognose neuer gesetzgeberischer Maßnahmen im Bereich der Abfallbehandlung, dies ist von Legislaturperioden abhängig,
2. Unsicherheiten bei der Abschätzung der zu erwartenden Qualitäten und Quantitäten der zu behandelnden Abfallstoffe wegen Verschiebung der Abfallströme,
3. Unsicherheiten bei der Einschätzung der zukünftigen organisatorischen und unternehmerischen Struktur im Entsorgungsbereich. Alle Unsicherheiten führen zu erheblichen Investitionsrisiken. Hieraus ergibt sich die Forderung nach Verfahren, die von vornherein so konzipiert sind, dass sie auch bei nachträglicher Veränderung der Randbedingungen ohne oder mit vertretbarem Aufwand angepasst werden können.
Vor diesem Hintergrund bedeutet gute Flexibilität der thermischen Behandlungstechnik und des Anlagenkonzeptes zusätzliche Sicherheit für die Investition und Rentabilität.
Copyright: | © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft | |
Quelle: | Ersatzbrennstoffe 2 (2002) (Juni 2002) | |
Seiten: | 10 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Manfred Napp | |
Artikel weiterleiten | Artikel kostenfrei anzeigen | Artikel kommentieren |
Eignung und notwendige Nachrüstung von MBA zur Verbesserung der Brennstoffqualität
© IWARU, FH Münster (5/2005)
Die mechanisch-biologische Abfallbehandlung wurde ursprünglich mit der Zielsetzung eingeführt, eine technische Alternative zur thermischen Abfallbehandlung zu bieten. Der Entwicklungsschwerpunkt lag bei dieser Technologie im Bereich der Abfall Stabilisierung. Hier galt es, die anspruchsvollen Kriterien der Technischen Anleitung Siedlungsabfall zu erfüllen, nach denen vorbehandelter Restabfall ohne weitere Nachsorgeerfordernis dem Endzeitlager Deponie übergeben werden kann.
Risiken der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (11/2004)
In diesem Beitrag werden in erster Linie unter Bezug auf die eingangs genannten wesentlichen Ziele und auf den Stand der mechanisch-biologischen Verfahren, Probleme diskutiert. Auf das vorhandene Entwicklungspotential und auf den erforderlichen Untersuchungsbedarf wird hingewiesen.
Gütekriterien für Ersatzbrennstoffe in Europa
© Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban (12/2002)
Der Gedanke der Herstellung von Brennstoffen aus Abfällen hat eine mehr als 30- jährige Tradition. Er entstand zur Zeit der Energiekrise in den 70er Jahren. Ziel war die Abhängigkeit von Primärenergieträgern wie Kohle, Öl und Gas zu verringern. In den 80er Jahren beschäftigten sich eine Reihe von Forschungsvorhaben mit der Herstellung von BRAM (Brennstoff aus Müll).
Restabfallbehandlungsmethoden zur Herstellung von Ersatzbrennstoffen
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (6/2002)
Den seit langem zur Behandlung von Abfällen aus Haushaltungen und Gewerbe verwendeten verfahrenstechnischen Grundoperationen
• Mechanische Aufbereitung und Fraktionierung,
• Biologischer Abbau und
• Verbrennen
wird im Rahmen der gültigen Gesetzgebung zum Teil eine neue oder modifizierte Rolle zugewiesen. Eine intensivere Stoffstromteilung bewirkt eine im Vergleich zu früher stark ausgprägte Tendenz zur Kombination der Grundoperationen zu Verbundstrategien [3]. Auch eine erhebliche Verfeinerung der Anlagenkonzepte zur Stoffstromteilung und Zuordnung von Abfallfraktionen zu bestimmten Grundoperationen geht mit dieser Entwicklung einher. Dieser Weg ist seit einigen Jahren zu beobachten und pflanzt sich bei aktuellen und zukünftigen Abfallbehandlungsprojekten verstärkt fort.
Stand und Perspektiven der thermischen Restabfallbehandlung in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (3/2002)
Mengenbilanz für Restabfälle, technische Entwicklungen und Kosten der thermischen Abfallbehandlung