Energetische Verwertungsanlagen zur Versorgung von Produktionsprozessen

Die Präzisierung des Begriffes energetische Verwertung im Kreislaufwirtschafts-/ Abfallgesetz gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bisher wurde die energetische Verwertung fast ausschließlich in Zementwerken, Müllverbrennungsanlagen und für Versuche zur Erprobung der Mitverbrennung in Kraftwerken angewendet.

  Zunehmend werden jedoch neue Verbrennungsanlagen diskutiert, die für heizwertreiche Abfälle ohne vorgeschaltete Konfektionierung ausgelegt sind und an Standorten mit hohem Energiebedarf errichtet werden. Damit wird das Ziel der Ressourcenschonung auf Basis hoher energetischer Wirkungsgrade durch Kraft-Wärme-Kopplung realisiert.
 Hintergrund dieser Entwicklung sind die nach dem Jahre 2005 erwarteten Masseströme an heizwertreichen Abfällen aus Restabfall, die einerseits mit mechanisch- biologischen Vorschaltanlagen (MBA) und andererseits – wegen des zunehmenden Versiegens der Scheinverwertungsmöglichkeiten – aus gewerblichen Abfällen gewonnen werden. Aufgrund der hohen Heizwerte der heizwertreichen Abfallfraktionen werden die Betreiber von Müllverbrennungsanlagen (MVA) nur ein begrenztes Interesse haben, den Stoffstrom zu übernehmen, zumal sie ab 2005 mit einer auskömmlichen Auslastung ihrer Anlagen durch Restabfall rechnen können. Für die Mitverbrennung in Kraft- und Zementwerken ist die Qualität der gemischten heizwertreichen Abfälle sowohl stofflich als auch bezüglich des Schadstoffpotentials unzureichend.
 Aus der Sicht der HEW Entsorgung GmbH ergibt sich somit die Forderung nach einem verfahrenstechnischen Konzept für die energetische Verwertung, das qualitativ zwischen MVA und Mitverbrennung angeordnet ist. Die Rahmenbedingungen und das Verwertungskonzept für eine energetische Verwertungsanlage (EnVA) werden im folgenden vorgestellt.



Copyright: © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft
Quelle: Ersatzbrennstoffe 2 (2002) (Juni 2002)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Jan Grundmann

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Restabfallbehandlungsmethoden zur Herstellung von Ersatzbrennstoffen
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (6/2002)
Den seit langem zur Behandlung von Abfällen aus Haushaltungen und Gewerbe verwendeten verfahrenstechnischen Grundoperationen • Mechanische Aufbereitung und Fraktionierung, • Biologischer Abbau und • Verbrennen wird im Rahmen der gültigen Gesetzgebung zum Teil eine neue oder modifizierte Rolle zugewiesen. Eine intensivere Stoffstromteilung bewirkt eine im Vergleich zu früher stark ausgprägte Tendenz zur Kombination der Grundoperationen zu Verbundstrategien [3]. Auch eine erhebliche Verfeinerung der Anlagenkonzepte zur Stoffstromteilung und Zuordnung von Abfallfraktionen zu bestimmten Grundoperationen geht mit dieser Entwicklung einher. Dieser Weg ist seit einigen Jahren zu beobachten und pflanzt sich bei aktuellen und zukünftigen Abfallbehandlungsprojekten verstärkt fort.

Mechanisch-biologische Verfahren zur stoffstromspezifischen Rest-abfallbehandlung – Perspektiven für dezentrale Entsorgungskonzepte
© Wasteconsult International (7/2004)
Die Ablagerung von unbehandelten Abfällen auf Siedlungsabfalldeponien belastet unse-re Umwelt. Nach einer Übergangsfrist bis 2005 dürfen in Deutschland nur noch weitge-hend inerte Abfälle abgelagert werden. Für Hausmüll und hausmüllähnlichen Gewerbe-abfall wird daher eine thermische oder mechanisch-biologische Abfallvorbehandlung (MBA) notwendig.

Stoffstrommanagement - Relevanz für den Betrieb von Müllverbrennungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2003)
Investoren und Betreiber von Müllverbrennungsanlagen befinden sich in Deutschland zur Zeit in einer schwierigen Situation: gekennzeichnet einerseits durch die vermeintlich positive Randbedingung der Regelungen der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi), dass Abfälle ab 01.06.2005 nicht ohne vorherige Behandlung abgelagert werden dürfen, andererseits noch gekennzeichnet von harter Konkurrenz durch Deponien.

Eignung und notwendige Nachrüstung von MBA zur Verbesserung der Brennstoffqualität
© IWARU, FH Münster (5/2005)
Die mechanisch-biologische Abfallbehandlung wurde ursprünglich mit der Zielsetzung eingeführt, eine technische Alternative zur thermischen Abfallbehandlung zu bieten. Der Entwicklungsschwerpunkt lag bei dieser Technologie im Bereich der Abfall Stabilisierung. Hier galt es, die anspruchsvollen Kriterien der Technischen Anleitung Siedlungsabfall zu erfüllen, nach denen vorbehandelter Restabfall ohne weitere Nachsorgeerfordernis dem Endzeitlager Deponie übergeben werden kann.

Entsorgung nicht verwertbarer Outputströme der MBA in die MVA
© IWARU, FH Münster (5/2005)
In wenigen Monaten beginnt ein neues Zeitalter in der Abfallwirtschaft. Die Diskussion wird beherrscht durch die Frage - reichen die Entsorgungskapazitäten? Aber auch andere Aspekte werden an Bedeutung gewinnen. Die LAGA [1] hat ermittelt, dass in 2005 eine gesicherte Behandlungskapazität bei MVA´n und MBA´n i.H.v. 22,6 Mio. t zur Verfügung stehen. Dies würde ausreichen, um Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle zur Beseitigung i.H.v. 20,4 Mio. t zumindest rein rechnerisch aufzunehmen. Berücksichtigt man hingegen auch die Abfälle aus anderen Abfallbehandlungsanlagen (Sortier- und Aufbereitungsanlagen, Kompostwerke), nicht mehr ablagerungsfähige produktionsspezifische Abfälle und das weite Feld der Ersatzbrennstoffe, können an der Entsorgungssicherheit Zweifel aufkommen.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Leichtweiß-Institut
Physikalische und biologische
Aufbereitungs- und Behandlungs-
technologien, TU Braunschweig