Wanderwege und Abstieg - Interpretation der Untersuchungsergebnisse aus dem Workshop 2025 aus Sicht eines Wasserkraftbetreibers

Im Rahmen der Veranstaltung „Ökologie und Wasserkraft“ 2025 der Wasserkraftbetreiber im Donaueinzugsgebiet wurden die Grenzen des technisch Machbaren, aber auch die offenen Fragen zum technischen Fischschutz und Fischabstieg an der Anlage selbst diskutiert. Bei den gewählten Ansätzen zum Erhalt gefährdeter Fischpopulationen, dem Populationsansatz, war wesentlich, sich dem Themenkomplex in einer naturwissenschaftlichen Weise zu nähern.

Dies sowohl in den naturbelassenen Bereichen als auch in den menschlich beeinflussten Lebensräumen wie Staustufenketten und begradigten Flussabschnitten. Im Mittelpunkt stehen dabei neben der Analyse der Populationsgröße, Reproduktionsrate, genetischer Vielfalt und dem Migrationsverhalten auch die potenzielle Schädigungsrate an der Anlage und die Möglichkeiten, diese zu kompensieren. Mithilfe wissenschaftlicher Methoden lassen sich dann wirksame Schutzmaßnahmen gezielt planen. Klar ist, dass es weiter offene Fragen zum Wanderverhalten und zum Verhalten potamodromer Arten an der Anlage selbst, aber auch bei der Wahl des Abstieges und der Schädigung beim Turbinendurchgang gibt. Es wurden Thesen der Wasserkraftbetreiber formuliert und im Vortrag vorgestellt, aber klar auch die offensichtlichen, weiteren offenen Fragen angesprochen. Eine Einordnung im Hinblick auf den gewählten Weg anhand der Erfahrungen bei der Umsetzung, aber auch im Hinb ick auf die Beiträge im Workshop soll nachfolgend erfolgen. Die im Beitrag vorgestellten Ansätze beziehen sich alle auf erheblich veränderte oder künstliche Wasserkörper (heavily modified water bodies, HMWB).



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft Heft 09 (September 2025)
Seiten: 0
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Georg Loy

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