Die EU-Richtlinie Renewable Energy Directive (RED II), die seit April 2023 auch ins österreichische Recht umgesetzt wurde, verlangt eine Zertifizierungspflicht für nachhaltige Biomasse, wenn diese für die Energieerzeugung eingesetzt werden soll. Diese Pflicht gilt für alle Akteure der Lieferkette, von der Erzeugung bis zur Energiegewinnung.
Freiwillige Zertifizierungssysteme wie z.B. SURE bieten eine Methode, um die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien und Treibhausgaseinsparungen gemäß der RED II-Richtlinie zu gewährleisten. Das SURE-System zertifiziert feste Biomasse und Biogas für die Strom- und Wärmeerzeugung und kann deshalb auch zur Zertifizierung des biogenen Anteils in Abfällen angewendet werden. Besonders in der Abfallwirtschaft wird deutlich, dass die Erfassung und Zertifizierung des biogenen Anteils in Abfällen eine komplexe und aufwendige Aufgabe darstellen, die jedoch entscheidend für die Nachhaltigkeit in der Energieerzeugung ist. Studien haben gezeigt, dass eingesetzte Abfälle in den Abfallverbrennungsanlagen Österreichs einen biogenen Anteil von 35,5 bis 61,2% besitzen können und Ersatzbrennstoffe einen biogenen Anteil von 26,7 bis 50,6%. Angesichts der dynamischen Entwicklung bei erneuerbaren Energien und der stetigen Anpassung von Zertifizierungssystemen ist zu erwarten, dass die Erfassung und Zertifizierung nachhaltiger Biomasse in der Abfallwirtschaft weiter optimiert und angepasst werden muss.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2024 (Dezember 2024) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | C. Gikopoulos Tanja Bäck Robert Hermann | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
bifa-Text Nr. 42: CDM - Clean Development Mechanism in the waste management sector
© bifa Umweltinstitut GmbH (10/2009)
An analysis of potentials and barriers within the present methodological framework
Kreislaufwirtschaftliche Wirkungen durch wiederaufbereitete Medizinprodukte
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Die Nachfrage nach Rohstoffen ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts stark angestiegen. Dieser Artikel befasst sich mit dem Gesundheitssektor, der für mehr als 4 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.
Die neue Altfahrzeugverordnung der Europäischen Union – Status Quo,
Herausforderungen und Potentiale für die Recyclingindustrie
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Bereits in dem am 11. März 2020 veröffentlichten neuen „Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft“ kündigte die Europäische Kommission (COM) eine Überarbeitung der aus dem Jahr 2000 stammenden Richtlinie 2000/53/EG über Altfahrzeuge an.
Verpackungs- und Produktverbote in der EUVerpackungsverordnung (PPWR)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (11/2024)
Eine kritische Analyse und Bewertung
Andienungspflichten für gefährliche Abfälle als Lenkungsinstrumente des Kreislaufwirtschaftsrechts
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (5/2024)
Während frühere Abfallgesetze von einem Verständnis der Entsorgung als Aufgabe der staatlichen Daseinsvorsorge geprägt waren, setzte das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) verstärkt auf die private Abfallwirtschaft.