Im Rahmen der Diskussionen über die Kreislaufwirtschaft tauchen die Bioabfälle häufig nur am Rande auf, obwohl sie einen der größten Abfallströme im Bereich der Siedlungsabfälle darstellen.
Zudem sind die Verwertungsquoten vorbildlich im Vergleich mit anderen Abfallarten. Dennoch ist klar, dass die Getrenntsammlung von Bioabfällen noch deutlich verbessert werden kann und muss. So sind bis heute noch große Mengen an Bioabfällen im Restabfall zu finden. Eine Aufgabe, die sich der Bund gestellt hat, ist es daher, diese Potenziale zu heben. Dabei geht es darum, sowohl die Quantität als auch die Qualität der Bioabfälle zu steigern. In diesem Zuge soll die Bioabfallverordnung überarbeitet werden. Grundlagen hierfür liefern unter anderem zwei Forschungsprojekte des Umweltbundesamts. Daneben sind Bioabfälle auch in verschiedenen Strategiepapieren des Bundes adressiert.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | 35. Abfall- und Ressourcenforum 2024 (April 2024) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Tim Hermann | |
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Bioabfallwirtschaft 2030 – Potenziale, Herausforderungen und Hemmnisse: Statement zur Podiumsdiskussion
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
In den 80er bis 90er Jahren betraten viele Pioniere der getrennten Bioabfallwirtschaft als junge Gärtner, Landwirte, Techniker, Studenten und Akademiker das Feld der damals noch hemdsärmeligen Abfallwirtschaft. Viele sind dem Metier während ihres gesamten Berufslebens treu geblieben. Heute, gut 40 Jahre später, sind die Pioniere von damals bereits im wohlverdienten Ruhestand oder stehen kurz davor. Der Generationenwechsel in der Bioabfall- und Kompostwirtschaft ist im vollen Gange.
Sortenreinheit von Bioabfällen und Komposten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2024)
Die Menge an produziertem Kompost aus Anlagen, die einer RAL-Gütesicherung unterliegen, konnte in den letzten Jahrzehnten zunehmend gesteigert und im Vergleich zum Jahr 2000 auf über 4 Mio. Tonnen verdoppelt werden. Jedoch gab es im Jahr 2022 einen Rückgang bei den angelieferten Mengen, vor allem beim Grüngut, sodass trotz steigender Anlagenzahlen der Input für die Kompostierung um 700.000 Tonnen gesunken ist.
Bioabfall im Wandel – Herausforderungen und Perspektiven
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Bioabfallerfassung und -verwertung ist ein wesentlicher Treiber für die gegenwärtige Kreislaufwirtschaft. Auch wenn in den vergangenen Jahrzehnten schon viel erreicht wurde, gibt es noch erhebliche Potenziale bei Bioabfällen (Biogut und Grüngut), die es zu heben gilt. Gerade vor dem Hintergrund eines hohen und weiter steigenden Kompostbedarfs ist die deutliche Steigerung der Erfassungsleistungen, sowohl im Bereich Biogut als auch Grüngut, zwingend erforderlich.
Wir geben Ihnen Daten für gute Taten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Eine präzise Erkennung von Fremdstoffen im Bioabfall ist entscheidend, um die Qualität der Eingangsmaterialien in Behandlungsanlagen zu optimieren. Mit der jüngsten Überarbeitung der Bioabfallverordnung wurden klare Grenzwerte für Fremdstoffe festgelegt, die von Entsorgern eingehalten werden müssen.
Getrennte Sammlung von Bio- und Grünabfällen in Nordrhein-Westfalen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2024)
In Nordrhein-Westfalen werden mehr als die Hälfte der in privaten Haushalten anfallenden Abfälle getrennt gesammelt und überwiegend stofflich verwertet. Den größten Anteil haben Bio- und Grünabfälle. Im Jahr 2023 sind rund zwei Millionen Tonnen Biound Grünabfälle getrennt gesammelt und verwertet worden. Dies entspricht einer Menge von durchschnittlich 109 Kilogramm Bio- und Grünabfällen pro Kopf der Bevölkerung.