Im Rahmen eines Videomonitorings wurde das individuelle Verhalten von Seeforellen (Salmo trutta) bei ihrem Laichauf- und -abstieg untersucht. Dazu kamen in der Hasliaare 2020/21 zwei Fischwiderstandszähler und ein vollintegriertes Kamerasystem zur Anwendung. Der Wanderkorridor wurde bei verschiedenen Abflüssen vermessen und der Einfluss abiotischer Faktoren statistisch geprüft. Mit 129 Individuen liegt die Zahl der Aufsteiger auf dem Niveau der Vorjahre.
Wanderfischarten sind für einen erfolgreichen Populationserhalt auf eine Vernetzung ihrer im jeweiligen Altersstadium benötigten Habitate angewiesen. Im Falle der im Alpenraum vorkommenden Seeforelle, einem Ökotypus der Atlantischen Forelle (Salmo trutta), betrifft dies die großen Voralpenseen sowie ihre Zu- und Abflüsse. Beeinflusst wurde das Seen- Zuflüsse-Kontinuum über viele Jahre durch die Nutzung des Menschen für Zwecke wie Landwirtschaft, Energiegewinnung oder Hochwasserschutz. Die hydromorphologischen Veränderungen haben dazu beigetragen, die natürlichen Bestände der mittlerweile stark gefährdeten Seeforelle zu dezimieren. Für ihre Laichwanderung benötigt sie Mindestwassertiefen, die in energiewirtschaftlich genutzten Fließgewässern wie der Hasliaare durch geeignete Restwassermengen gewährleistet werden müssen. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden wichtige biologische Grundlagen für die ökologischen Bedürfnisse der Seeforelle erhoben.
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Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 02/03 (März 2023) | |
Seiten: | 8 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 12,90 | |
Autor: | Kristof Reuther Dipl.-Ing. (FH) Matthias Meyer Dr. Steffen Schweizer Dr. Steffen Schweizer Dipl.-Ing. Dr. Kurt Pinter | |
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Beitrag zur Hydraulik von Einlauföffnungen an Fischabstiegen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Nachdem der Fischaufstieg im Hinblick auf die Auslegungskriterien und Bemessungsansätze als theoretisch weitgehend gelöstes Problem angesehen wird, sind die Kriterien für die Gestaltung und Auslegung von Fischabstiegen noch nicht tiefgreifend genug geklärt. In einer Vielzahl von Versuchen und Verhaltensbeobachtungen wurde sichtbar, dass Fische zur Verfügung stehende Abstiegskorridore nicht so schnell und problemlos annehmen, wie man es in Bezug auf den zur Verfügung stehenden Wasserkörper erwartet hatte.
Möglichkeiten und Potenziale zur Lebensraumfunktion für Fische in ausgewählten Aufstiegsanlagen an großen Stauhaltungen
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Die Herstellung der biologischen Durchgängigkeit stellt eine Grundvoraussetzung zur Erreichung des guten ökologischen Zustands bzw. Potenzials eines Gewässers dar. Der Vollzug wird in Deutschland im § 34 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) geregelt. Da an großen staugeprägten Gewässern, wie Inn oder Donau, in der Regel keine Möglichkeiten bestehen, frei fließende und eigendynamische Gewässerbereiche im Sinne des Gewässerleitbildes wiederherzustellen, fokussieren sich einige Betreiber großer Stauanlagen auf eine Kombination aus Fischaufstiegsanlage (FAA) und Schaffung von Fließgewässerlebensraum.
Auffinde- und Passagedauer als Parameter zur Funktionsbewertung von Fischaufstiegsanlagen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2022)
PIT-Tags erlaubt es, Fischbewegungen in Fischaufstiegsanlagen individuen-, zeit- und ortsgenau zu erfassen. Dies ermöglicht eine objektive Funktionsbewertung anhand der Auffinde- und Passagequote. Eine Bewertung der Auffinde- und Passagedauer hingegen scheiterte bislang an der enormen Streuung der individuellen Werte. Nachfolgend wird eine verbesserte statistische Methode vorgestellt, mit der anlagenspezifische Werte für die Auffinde- und Passagedauer ermittelt werden, die als zusätzliche Parameter für eine differenzierte Funktionsbewertung herangezogen werden können.
Ethohydraulische Laborversuche zum Abstieg von Fischen in beschleunigten Strömungen
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Im BMBF-Verbundprojekt RETERO werden innovative Monitoring- und Prognosemethoden zur Fischschädigung bei der Passage von Wasserkraftanlagen entwickelt und implementiert. Ein Hauptziel ist es, Tierversuche zur Abschätzung des Schädigungsrisikos von Fischen signifikant zu reduzieren und langfristig vollständig zu ersetzen. Am Hubert-Engels-Labor der TU Dresden wurden in Zusammenarbeit mit dem IGF Jena ethohydraulische Grundlagen zum Verhalten von Fischen in beschleunigten Strömungen geschaffen, wie diese in Turbineneinläufen vorzufinden sind. Diese Erkenntnisse liefern den Verbundpartnern des Projekts eine fundierte Grundlage z. B. zur Entwicklung eines autonomen Roboterfisches zur Schädigungsprognose und der Entwicklung softwarebasierter Schadensprognosemodelle.
Zum Einfluss der Beleuchtung auf die Funktion von Fischaufstiegsanlagen und Kreuzungsbauwerken
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2022)
In einschlägigen Leitfäden und Regelwerken finden sich Empfehlungen, überbaute und abgedunkelte Abschnitte von Fischaufstiegsanlagen und Kreuzungsbauwerken zu beleuchten. Ob dies tatsächlich notwendig ist, wurde im Rahmen ethohydraulischer Untersuchungen zur Reaktion von Fischen gegenüber hell erleuchteten und abgedunkelten Abschnitten sowie Bereichen mit starken Helligkeitskontrasten überprüft. Ebenso wurde der Frage nachgegangen, ob eine Beleuchtung, z. B. für Monitoringstationen mit optischen Erfassungssystemen, den Fischaufstieg behindert.