Angesichts der jährlich wachsenden Menge an Alttextilien ist es notwendig, bestehende Technologien für das Recycling dieser Abfälle zu prüfen und neue Technologien zu finden. Da es insbesondere für Mischtextilien immer noch an Technologien mangelt, um diese in faserrecyclingfähige Reinfraktionen zu überführen, ist es zwingend notwendig Verfahren für eine einfache und unkomplizierte Trennung dieser Mischungen zu untersuchen. In dieser Studie werden Ansätze zur Trennung von unzerkleinerten Polyester-Baumwoll-Mischungen durch alkalische und enzymatische Hydrolyse, nach Vorbehandlung in Natronlaugelösungen, untersucht. Es wurden Betriebsparameter für die Rückgewinnung von Polyester- oder Baumwollgewebe aus Pre- und Post-Consumer-Textilien festgelegt und Grenzen für einen geeigneten Prozess konnten ermittelt werden.
Die jährlich steigende Menge an produzierten Fasern (IVC 2021), zusammen mit dem Trend zur Fast Fashion und der Verkürzung der Nutzungsdauer von Kleidung (Korolk 2015), führen zu einem Anstieg der anfallenden Menge an Textilabfällen. Der Großteil der Textilien sind Fasermischungen, welche über mechanische Separation kaum in Reinfraktionen überführbar sind, weshalb neue Trennansätze über (bio-) chemische Methoden benötigt werden. Palme et al. konnten in 2017 zeigen, dass durch eine alkalische Hydrolyse eines zerfaserten Polyester (PET)- /Baumwolle (CO)- Mischtextils das PET entfernt werden kann, während Piribauer et al. in 2020 bei diesem Material CO mittels Cellulasen, nach einer alkalischen Vorbehandlung, hydrolysierten. Durch das Zerfasern des Textils wurde zwar eine bessere Zugänglichkeit der Reagenzien gewährleistet, es führt aber auch zu einer schwierigeren Handhabung wegen der Volumenzunahme. Auch wird die Länge der Fasern verkürzt, wodurch diese nicht mehr in einem Sekundär-Spinnprozess, d. h. für die Garnherstellung, verwendet werden könnten. In dieser Studie befassten wir uns mit den Umsatzraten der PET- und CO- Hydrolyse von nicht zerkleinerten, Pre-Consumer PET- / CO- Mischgeweben und wie verschiedene Bedingungen der alkalischen Hydrolyse bzw. Vorbehandlung diese beeinflussen. Gefundene Bedingungen für die Rückgewinnung der jeweiligen Faserkomponenten wurden danach auf Post-Consumer-Materialien ausgeweitet. Des Weiteren wurde die Reinheit der rückgewonnenen Materialen untersucht sowie Unterschiede in der Qualität der Pre- und Post-Consumer-Textilien nach der Behandlung.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Pablo Kählig Dipl.-Ing. MSc Wolfgang Ipsmiller Dr. Andreas Bartl | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Umweltbildung mit #wirfuerbio
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
#wirfuerbio ist die bundesweite Kampagne der kommunalen Abfallwirtschaft zur Reduzierung von Störstoffen im Bioabfall. Mit einer starken Bandbreite unterschiedlicher crossmedialer Kommunikationsmittel und Maßnahmen verändert sich das Verhalten der Biotonnenbenutzer. Die Störstoffquote sinkt um mehr als 50 Prozent. Die Kampagne weist einen neuen Weg in der Umweltbildung. Mit der Abfallbox und der SpieleApp „#wirfuerbio das Sortierspiel“ wird Kreislaufwirtschaft in Form von Spaß und Spiel erlebbar. Der Beitrag zeigt, wie Abfallbox und Spiele-App didaktisch funktionieren und ein Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft und Mülltrennung entwickeln.
Systemische Fehler in der Wertschöpfungskette
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Mit diesem Beitrag im Rahmen einer internationalen „Konferenz für Abfallexperten“ im Forum „Kreislaufwirtschaft“ sind die Systemgrenzen der Wertschöpfungskette bereits hinreichend definiert. Die Glieder der Wertschöpfungskette bewegen sich zwischen Abfall- und Kreislaufwirtschaft.
Optimierte kommunale Erfassung von Elektroaltgeräten, Lithium-Jonen Akkus und Waren zur Wiederverwendung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Die Idee, Elektrogeräte überdacht am Annahmetisch anzunehmen sowie gut
erhaltene Dinge aus dem Abfallstrom zu retten und für die Wiederverwendung zu erhalten, wurde im Modellprojekt Dasing realisiert. Alle Beteiligten im Landkreis Aichach-Friedberg, von Politik bis Presse, von den Mitarbeiter:innen bis zu den Besucher:innen der Wertstoffhöfe sind mit der Materie vertraut und der Umsetzung mehr als zufrieden.
The AHOY-Project: Waste Wood Sorting with X-ray Technology
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Waste wood is a valuable resource, but is hardly recycled despite increasing demand, predicted supply gaps (Mantau et al. 2010), and galloping wood prices since 2020 (Trading Economics 2022). In Germany alone around 10 million tons of waste wood accumulated in 2016. Only a minor part (1.7 million tons) is substantially reused in the production of chipboards. The majority (7.7 million tons) is fed into energy recovery, i.e., burned in one of the 80 German waste wood power plants (BMUV 2021), and is thus lost, while the supply of fresh wood is limited by slow growth cycles and finite acreage. In view of current environmental regulations, climate change and massive tree mortality, waste wood should be kept permanently in the circular economy as a high-quality raw material in the future.
Fundamental drying experiments with processed residual municipal solid waste materials
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Waste management companies and municipalities in southwestern Hungary aim the fulfillment of the EU’s target, namely to decrease landfilling below 10 % and increase recycling above 65 % of municipal solid wastes. However selective collection is continuously improved there is still high amount of residual MSW is generated. A new mechanical RMSW processing plant (20 t/h) and an experimental RDF pyrolysis plant (200 kg/h) had been built (Faitli et al. 2020) and now extensive research is being carried out to solve the local utilization of the bio-fraction and the RDF. This is the reason why this fundamental drying research was necessary. Dryer classification and the selection of the best solid waste drying techniques vary significantly due to the vast range of waste to be dried and the inherent challenges of dealing with non-standardized systems. In general, biomass dryers may be categorized according to their heat transmission technique and the physical qualities of wet particles.