Die zuverlässige Erkennung von Fremdstoffen in der Sammlung von Bioabfall ist Voraussetzung für eine Verbesserung der Inputqualität an der Behandlungsanlage. Nach der Novelle der Bioabfallverordnung gibt es erstmals Grenzwerte für den Fremdstoffgehalt von Bioabfall, die der Entsorger sicherstellen muss. Ein elektromagnetisches Verfahren ermöglicht eine Erkennung von Fremdstoffen noch vor der Leerung des Behälters: Das Zurückweisen fehlbefüllter Behälter und eine anschließende Nachsortierung durch den Nutzer oder eine kostenpflichtige Entsorgung als Restmüll führen erfahrungsgemäß am schnellsten zu verbesserter Inputqualität. Damit können Kompostanlagen Erden hoher Qualität erzeugen und gleichzeitig die kostenträchtige Entsorgung der Restmüllmenge minimieren.
Auch 35 Jahre nachdem die erste Biotonne in Deutschland aufgestellt wurde, besteht großes Potenzial in der Sammlung organischer Abfälle.
Über zwei Drittel des Inhalts der Restmülltonnen gehen dem Stoffkreislauf unnötigerweise verloren und müssten gesondert dem richtigen Stoffstrom zugeführt werden. Den größten Anteil bilden dabei immer noch die organischen Abfälle mit fast 40 % Anteil im Restmüll. Der zweitgrößte Posten sind Wertstoffe, im Wesentlichen Verpackungen. Obwohl Deutschland eine der höchsten Recyclingquoten Europas hat, wird das EU-Recyclingziel von 55 % schon 2025 nach der neuen, output basierten Berechnungsmethode wahrscheinlich nicht erreicht.
Es besteht die dringende Notwendigkeit, die Recyclingquote der Siedlungsabfälle einerseits zu erhöhen und dabei die Stoffreinheit, das heißt die Trennqualität, zu verbessern. Insbesondere bei den Haushaltsabfällen ist die Trennqualität eine Voraussetzung zur stofflichen Wiederverwertung, da die Verschmutzung der unterschiedlichen Fraktionen in der gemischten Sammlung sonst eine wirtschaftliche Wiederverwertung durch hohe Behandlungskosten unmöglich macht.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH | |
Quelle: | Biomasse-Forum 2022 (November 2022) | |
Seiten: | 5 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,50 | |
Autor: | Ulrich Helfmeier | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Papier oder Bioplastik? Gegenüberstellung zweier Vorsammelhilfen für
biogene Abfälle
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Im Rahmen der Arbeit von Paul Demschar und Josef Adam wurden zwei Versuche durchgeführt. Eine häusliche Projektstudie zur Erhebung subjektiver Sichtweisen und daraus ein Vergleich von Vorsammelhilfen aus Papier und kompostierbarem Kunststoff aus Sicht der Konsumenten. Den zweiten Versuch stellte ein Verdunstungsversuch dar. Dieser lieferte objektive Werte darüber, bei welcher Vorsammelhilfe der größte Gewichtsverlust in Folge von Verdunstung auftritt. Zusätzlich wurde eine Marktrecherche durchgeführt, um das Angebot an Vorsammelhilfen für biogene Abfälle im lokalen Handel abzubilden und die Preisstruktur der verschiedenen Bioabfallsäcke herauszuarbeiten.
Der AEROSELECTOR – Windsichtung, Ballistik und Siebung in nur einem Aggregat
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Die Herstellung von hochwertigem Kompost hat in den letzten Jahren eine immer größere Rolle auf den Kompostplätzen eingenommen. Insbesondere im ökologischen Ackerbau ist Kompost als „natürlicher“ Dünger nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig macht es ein steigender Störstoffanteil den Anlagenbetreibern immer schwerer, die geforderten Kompostqualitäten zu erreichen. Durch gezielte Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit konnte schon eine gewisse Verbesserung des Eingangsmaterials erzielt werden. Leider stellen dennoch Fehlwürfe in die Biotonne die Anlagenbetreiber vor die Herausforderung, wirtschaftlich Kompost herzustellen.
Torfminderungsstrategie
© Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (6/2021)
Die Bewahrung der Moore und die Reduzierung der Torfverwendung in
Kultursubstraten ist in der politischen Klimadebatte angekommen. Komposte
sind zusammen mit Holzfasern und Rinde die bedeutendsten heimischen Torfersatzstoffe.
bifa-Text Nr. 65: Eigenverwertung von Bioabfällen - Eigenkompostierung, Eigendeponierung, illegale Eigenentsorgung
© bifa Umweltinstitut GmbH (12/2015)
Rahmenbedingungen bei der Harmonisierung des Monitorings von Lebensmittelabfällen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Das vorliegende Paper befasst sich mit der Diskussion um die Verbindung von front-end und back-end Ansätzen und möglichen Auswirkungen auf die zukünftige Datenlage der europäischen Lebensmittelabfallstatistik. Basis ist eine Harmonisierung der Defi nition von Lebensmittelabfall sowie eine abgestimmte Vorgehensweise bei der Erhebungsmethodik. Der front-end Ansatz umfasst die Messung der Abfälle beim Abfallproduzenten (z.B. Handel, Produktion), während beim back-end Ansatz die Abfallmengen bei der jeweiligen Verwertungseinrichtung erfasst werden.