Anforderungen an den Einsatz von Komposten als Substratkomponente

An die Qualität von gärtnerischen Kultursubstraten und Blumenerden werden hohe Anforderungen gestellt. Die Mischungen enthalten immer höhere Anteile an Torfersatzstoffen, weshalb die Nachfrage nach Kompost als Substratausgangsstoff steigt. Der Kompost muss die Anforderungen erfüllen, wie sie in der Gütesicherung für Substratkompost festgelegt wurden. Für die Erdenwerke ist es zudem wichtig, dass in der Saison ausreichende Mengen an Kompost zur Verfügung stehen, die einer homogenen Qualität entsprechen. Aufgrund des hohen Gewichtes und den damit verbundenen Transportkosten sind lange Lieferwege zu den Werken problematisch. Enge Abstimmungen zwischen Kompostlieferant und Erdenwerk sind wichtig!

1 Vorstellung
Die Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e. V. besteht seit 1981 und betreut die Gütesicherungen Rinde (Rindenmulch und Rindenhumus), Kultursubstrate, Blumenerden, Blähton als Kultursubstrat, Substratausgangsstoffe (Hochmoortorf, Holzfaser, Kokosprodukte und Perlit) sowie Dach- und Baumsubstrate. Aktuell lassen 59 Hersteller aus Deutschland, dem europäischen Ausland und Indien, ihre Produkte nach dem RAL-Gütesicherungssystem überwachen. Als beratende Mitglieder kommen etliche wissenschaftliche Institutionen, Firmen aus der Zulieferindustrie, Verbände und Privatpersonen hinzu.

2 Daten und Fakten
Gemäß Erhebung des Industrieverbands Garten e. V. (IVG) wurden 2021 in Deutschland mehr als 12 Mio. m³ Substrate für den professionellen Gartenbau und den Hobbygärtner produziert [1]. Die meisten Erdenwerke befindet sich im Nordwesten Deutschlands, der Region mit den meisten Torfabbaugebieten. Im professionellen Gartenbau werden Substrate im Gemüsebau, Zierpflanzenbau, Baumschulbereich und zunehmend auch im Obstbau in der Beerenobstproduktion verwendet.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: Biomasse-Forum 2022 (November 2022)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Ulrike Wegener

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