Stand und Perspektiven der technischen Fremdstoffdetektion in Biotonnen

Die Anforderungen an die Qualität der getrennt erfassten Bioabfälle wurde durch die „kleine“ Novelle der Bioabfallverordnung (BioAbfV) weiter erhöht. Parallel zur geforderten Reduzierung der Fremdstoffanteile laufen die Bestrebungen die Sammelmengen weiter zu erhöhen und hierfür insbesondere die noch im Restabfall enthaltenen Organikmengen abzuschöpfen. Da hierfür eine weitere Ausdehnung der Getrenntsammlung über die Biotonne auch in verdichteten Bebauungsstrukturen mit erfahrungsgemäß höheren Störstoffanteilen erforderlich ist, kommt technischen Lösungen zur erforderlichen Qualitätssicherung zukünftig eine immer größere Bedeutung zu.

In Deutschland wurde im Jahr 1985 mit der getrennten Sammlung biogener Abfällebegonnen, die seitdem sukzessive immer weiter ausgebaut wurde und zu fortlaufendsteigenden Erfassungsmengen geführt hat. Inzwischen wird vor dem Hintergrund derAnforderungen durch das KrWG in weitgehend allen Kreisen und Städten in Deutschlandeine Biotonne für private Haushalte angeboten. Die Anschlussquoten an diesesSammelsystem steigen aber in den letzten Jahren nur noch langsam weiter an. Ausdiesem Grund sind daher in der jüngeren Vergangenheit nur noch geringe Mengensteigerungenzu verzeichnen.Parallel dazu hat die im Zeitraum 2018 bis 2020 unter der Leitung von INFA für dasUmweltbundesamt erstellte „Bundesweite Hausmüllanalyse“ gezeigt, dass noch immergroße Mengen an organischen Abfällen, vor allem Küchen- und Nahrungsabfälle,im Restabfall verbleiben.Im Durchschnitt besteht der Restabfall aus privaten Haushalten in Deutschland zu ca.39 Gew.-% aus organischen Abfällen, die zu einem Großteil auch für eine Getrennterfassung über die Biotonne und Zuführung zu Verwertungsanlagen geeignet sind.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: Biomasse-Forum 2022 (November 2022)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 2,00
Autor: Dipl- Ing. Manfred Santjer

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