Verbesserung der Trinkwasserversorgung im Katastrophenfall in Kamerun

Aufgrund ihrer geographischen Lage und meteorologischen Verhältnisse sind Teile Kameruns regelmäßigen Überschwemmungen ausgesetzt. Ein Deutsch-Kamerunisches Konsortium entwickelt hier u. a. Maßnahmen zur Hochwasservorsorge und -bewältigung sowie zur Versorgung mit sauberem
Trinkwasser im Hochwasserfall. Dabei kommen innovative Methoden der Fernerkundung zum Einsatz, kombiniert mit einer Weiterentwicklung von Monitoring- und Betreiberkonzepten für eine eigenverantwortliche Verwaltung der Trinkwasseraufbereitungsanlagen zur Notwasserversorgung in den
Projektgebieten.

In Kamerun kommt es in Küstenregionen und Regionen mit tropischen Starkregenereignissen regelmäßig zu Überschwemmungen, unter deren Auswirkungen besonders die ärmere Bevölkerung leidet. Die klimawandelbedingte Zunahme von extremen Niederschlägen und ein rapides Bevölkerungswachstum insbesondere in den Städten verschärfen die Situation zusätzlich. Daten über Ausmaß und Dauer von Überschwemmungsereignissen werden nicht systematisch erfasst, und es existieren bislang keine Konzepte zur Prävention und Bewältigung von Überflutungs- und Dürreereignissen. Daher kommt es immer wieder zu ähnlichen Auswirkungen der Ereignisse, die die hygienischen und gesundheitlichen Bedingungen in den Siedlungsgebieten erheblich beeinträchtigen. Die Urbanisierung in Kamerun entwickelt sich kontinuierlich weiter, von 15 % der Bevölkerung in 1950 zu etwa 58 % der Bevölkerung in 2020, die in Städten leben [1]. Kamerun weist mit einer Urbanisierungsrate von 55 % eine deutlich höhere Rate als West und Zentralafrika mit jeweils 46 % auf [2].Die städtebauliche Entwicklung kann häufig nicht mit diesem Wachstum mithalten, und einkommensschwache Haushalte siedeln aufgrund des limitierten Platzangebots in überflutungsgefährdete Tieflagen der Städte. Diese Gegenden sind oft nicht als Siedlungsfläche ausgewiesen, da die Überflutungsproblematiken bekannt sind. Aus Platzmangel und wirtschaftlicher Notwendigkeit heraus werden sie dennoch besiedelt.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 05 (Mai 2022)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 10,90
Autor: Dr.-Ing. Lennart Schelter
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf
Mark Braun
Sophia Schüller
Dipl.-Ing. Manuel Krauß

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Konzepte zur Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser im Unteren Jordantal
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2022)
Aufbereitetes Abwasser gewinnt als Nutzwasserressource zunehmend an Bedeutung, besonders in semi-ariden Gebieten. In dieser Studie wird das Potenzial für die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser im Unteren Jordantal anhand von drei Varianten untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass ein erheblicher Bedarf für Bewässerungszwecke in der Landwirtschaft besteht, aber auch, dass die Aquifer-Speicherung mittels kontrollierter Grundwasseranreicherung oder die Rehabilitierung der Jordanflussauen vielversprechende Wiederverwendungsoptionen darstellen.

Wasserwirtschaftliche Herausforderungen zur Klimaanpassung für Lateinamerika
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2021)
Der prognostizierte Klimawandel stellt die lateinamerikanische Wasserwirtschaft vor besondere Herausforderungen. Bildung und Wissenstransfer sind daher wichtige Bausteine, um ein Abhängen dieser Region von globalen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verhindern. Anhand einer bibliometrischen Analyse werden im Rahmen des EU-Projektes WATERMAS Forschungs- und Wissensdefizite mit Beispielen aus Kuba und Ecuador identifiziert. Studenten- und Wissenschaftleraustausche spielen bei der Problemlösung eine entscheidende Rolle.

Auswirkungen der Dürreverhältnisse 2018-2020 auf die Grundwasserstände in Mitteldeutschland
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2021)
Die Jahre 2018-2020 waren außergewöhnlich trocken! Hiervon waren nicht nur menschliche Nutzungen, wie Land- und Forstwirtschaft oder Wasserversorgung, sondern auch der Naturraum, insbesondere aquatische Ökosysteme, betroffen. Ein besonders stark getroffenes Gebiet ist hierbei der mitteldeutsche Raum, der ohnehin durch geringe Niederschläge und Grundwasserneubildung charakterisiert ist. Im Rahmen der Studie wurden die Pegelstände von über 220 Grundwassermessstellen in Mitteldeutschland untersucht und das historische Ausmaß des Wasserdefizits aufgezeigt.

Lösungsansätze für Klimawandel bedingte Herausforderungen in der Trinkwasserversorgung
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2021)
Um Klimawandel bedingten Herausforderungen in der Trinkwasserversorgung begegnen und effiziente sowie nachhaltige Lösungen entwickeln zu können, stehen aktuelles Fachwissen und innovative Verfahren zur Verfügung. Damit diese in praxistaugliche und flächendeckende Anwendungen überführt werden können, bedarf es Transferleistungen von der Wissenschaft in die Praxis. Der Handlungsdruck ist hoch, aktives Handeln dringend geboten. Es sind Entscheidungen zu treffen, die mit hohen Investitionen verbunden sind und lange in die Zukunft wirken. Diese sind von allen Beteiligten und Verantwortlichen mitzutragen und sie erlauben keinen Aufschub.

Zum Klimawandel im Harz und seinen Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2021)
Mit deinen relativ hohen Niederschlägen in den Hochlagen und seine Talsperren spielt der Harz eine wichtige Rolle bei der Trinkwasserversorgung in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Mit dem Projekt "Energie- und Wasserspeicher Harz" zur Anpassung an den Klimawandel und dem beispielgebenden "Integrierten Gewässer- und Auenmanagement Oker im Nördlichen Harzvorland" werden zwei Projekte vorgestellt, in denen auf den Klimawandel reagiert wird.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?