Erfolgsbedingungen bei der Realisierung von Klärschlammmonoverbrennungsanlagen (Projekt Straubing)

ei der Reinigung von Abwasser verbleibt als Reststoff Klärschlamm, für dessen Verwertung und Entsorgung die jeweiligen Kommunen verantwortlich sind. Bei der Abwasserreinigung der Kläranlage Straubing inklusive externer Anlieferungen fallen derzeit jährlich etwa bis zu 8.000 t Trockensubstanz (TS) Klärschlamm an, welche bislang getrocknet und in Kraftwerken extern verbrannt werden.

Die Projektpartner Straubinger Energie- und Reststoffverwertungs GmbH (SER), Bayernwerk Natur GmbH (BAGN) und Südwasser GmbH planen am Standort der Kläranlage Straubing eine Klärschlammmonoverbrennungsanlage für kommunale und kommunalähnliche Klärschlämme aus Straubing und der umliegenden Region. Projekte mit Verbrennungsanlagen, insbesondere für Abfall und Klärschlamm bergen oftmals ein erhebliches Konfliktpotenzial und führen zu Protesten von Teilen der Bevölkerung. Ohne Kommunikation zwischen den Bürgern, Verbänden, lokalen Bürgerinitiativen, Vorhabenträgern und Politik sind gesellschaftlich tragfähige Lösungen nicht möglich. Welche Instrumente der Öffentlichkeitsbeteiligung in der jeweiligen Leistungsphase eines Projekts dieser Art einzusetzen sind, hängt vom in der öffentlichen Debatte wahrgenommenen Nutzen des Projekts sowie von den zur Verfügung stehenden personellen Ressourcen und lokalen Gegebenheiten ab. Für die erfolgreiche Projektrealisierung sind daher die Strategie mit einer kompetenten und erfahrenen Projektorganisation, ein geeigneter Standort, eine proaktive Öffentlichkeitsarbeit und ein technisch ausgereiftes Konzept die entscheidenden Faktoren.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 32. Abfall- und Ressourcenforum 2021 (Oktober 2021)
Seiten: 16
Preis inkl. MwSt.: € 8,00
Autor: Dipl.-Ing. Jens van Helt
Dipl.-Ing. Cristina Pop
Martina Fischer
Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich
Dr. Ewa Harlacz

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