Die Stadtstrecke in Bremen, ursprünglich ein Hochwasserschutzprojekt, umfasst die Umgestaltung des stadtbremischen linken Weserufers auf knapp 2 km. Neben dem Hochwasserschutz sind an dieser städtebaulich exponierten Strecke auch die Schaffung einer stadträumlichen Kante mit gehobener
Aufenthaltsqualität und der Ausbau der Nahmobilität vorgesehen. Vorgestellt werden Aspekte und Lösungen des Vorplanungsprozesses.
Rund 86 % der Fläche des Landes Bremen unterliegen einer potenziellen Gefährdung durch Hochwasser. Innerhalb dieser gefährdeten Gebiete leben rund 532.000 Menschen. Der Hochwasserschutz ist daher eine existentielle Aufgabe. Neben dem Binnenhochwasser besteht für Bremen zusätzlich die Gefahr durch Sturmfluten von
der Nordsee, die zu sehr hohen Wasserständen führen können. Es ist daher unerlässlich, geeignete Strategien zum Umgang mit dem Hochwasserrisiko zu entwickeln. Die Hochwassergefahrenkarte der Unterweser in Bremen zeigt in Rottönen die Gebiete, die bei einem extremen, statistisch alle 4.000 Jahre auftretenden Sturmflutereignis
überschwemmt wären, wenn keine Hochwasserschutzanlagen existieren würden oder diese vollständig versagen. Die aktuelle Handlungsgrundlage für den Hochwasserschutz in Bremen – somit auch für die Stadtstrecke – ist der im Jahr 2007 aufgestellte Generalplan Küstenschutz Niedersachsen/Bremen. Dieser erfasst und bewertet die vorhandenen Hochwasserschutzanlagen in Bremen und Niedersachsen und benennt die notwendigen Maßnahmen zur langfristigen Sicherung der Hochwasserschutzlinie. Das Bauprogramm dient der Anpassung der Hochwasserschutzinfrastruktur an die erwarteten Verhältnisse infolge des klimawandelbedingten Meeresspiegelanstiegs. Mit den vorliegenden neuen Erkenntnissen des IPCC/SROCC von 2019 wird das Programm in den kommenden Jahren angepasst werden.
Die Stadtstrecke umfasst mit ihrer Länge von knapp 2 km im Wesentlichen das Ufer der Alten Neustadt am linken Weserufer. Wie dem Lageplan zu entnehmen ist, wurde die Strecke in drei logische Planungsabschnitte unterteilt. Die Stadtstrecke beginnt im Westen im 1. Teilbereich auf Höhe der Eisenbahnbrücke und zieht sich stromaufwärts bis zur Piepe – einem alten Hafenbecken und heutigem Stillgewässer – im 3. Teilbereich. Die Strecke liegt im Zentrum des städtischen Ballungsraumes und grenzt unmittelbar an unterschiedlich definierte Stadträume von Gewerbe bis Wohnen. Auf weitestgehend ganzer Länge besteht das heutige,
dem Hochwasserschutz dienende Hochufer aus einer Art schar liegenden Gründeich (also ohne Deichvorland). Das Hochufer hat, bezogen auf seine Deichfunktion, einen mangelhaften und sehr inhomogenen Aufbau (größtenteils ist es sogar mit Bauschutt versetzt), ist mit Neigungen bis 1:1,5 zu steil und hat zum Teil nicht die notwendige Bestickhöhe.
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| Quelle: | Wasser und Abfall 05 (Mai 2021) | |
| Seiten: | 7 | |
| Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
| Autor: | Dipl.-Ing. Henning Schick Dipl.-Ing. Hauke Krebs | |
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