Der Einsatz sowie die Entsorgung biologisch abbaubarer Kunststoffe (BAK) werden in Deutschland kontrovers diskutiert. Die Ergebnisse eines Gutachtens zum praktizierten Umgang mit den Kunststoffen werden vorgestellt.
Kunststoffe sind aufgrund ihrer besonderen Stoffeigenschaften und ihrer flexiblen Verarbeitungsmöglichkeiten ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags. Biokunststoffe werden als mögliche Alternative zu konventionellen Kunststoffen betrachtet. Aktuell tragen diese mit einem Anteil von ca. ein Prozent zur globalen Kunststoffproduktion bei [2]. Für die Zukunft wird ein weiterer Anstieg erwartet.
Biologisch abbaubare Kunststoffe (BAK), deren Entsorgung und Abbauverhalten werden jedoch kontrovers diskutiert. So gilt die biologische Abbaubarkeit sowohl als Chance im Kampf gegen die Vermüllung der Umwelt, wird aber auch als Risiko für den verstärkten Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt betrachtet. In der Folge gibt es unterschiedliche Ansichten über die ökologische Vorteilhaftigkeit des Einsatzes von BAK und abweichende Ansätze im Umgang mit entsprechenden Abfällen.
Vor diesem Hintergrund beauftragte das Umweltbundesamt die Ramboll Deutschland GmbH und Fraunhofer UMSICHT mit der Studie „Gutachten zur Behandlung von biologisch abbaubaren Kunststoffen" (UBA-Texte 57/2018) [1]. Ziel war es, den derzeit praktizierten Umgang mit BAK-Abfällen vor dem Hintergrund der ökologischen Sinnhaftigkeit, der technischen Umsetzbarkeit und der Praktikabilität zu bewerten.
Das Gutachten wird vorgestellt. Schwerpunkt sind dabei das Abbauverhalten und die Entsorgungsoptionen für BAK. Eine ausführliche Darstellung einschließlich einer Referenzliste ist unter [1] zu finden.
Spektrum biologisch abbaubarer Kunststoffe
Als Biokunststoff vermarktete Produkte sind entweder zum Teil oder vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt oder sie genügen Standards der biologischen Abbaubarkeit. Demnach kann ein Biokunststoff biobasiert und gleichzeitig biologisch abbaubar, biobasiert und nicht biologisch abbaubar oder aber erdölbasiert und biologisch abbaubar sein [2]. Diese Einteilung wird in Bild 1 verdeutlicht.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH | |
Quelle: | Wasser und Abfall 06 (Juni 2020) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | M. Sc. Maria Burgstaller Jakob Weißenbacher | |
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Environmental effects of fireworks with special consideration of plastic emissions
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In Germany, about 133 million Euro are spent annually for New Year’s Eve fireworks, which result in 38,000 to 49,000 Mg of total firework mass. By a com-bination of desk research with official fireworks approval statistics, a customer survey, dismantling experiments with fireworks debris and with packaging characterisation, the total nationwide polymer emission was estimated to be 3,088 Mg. Out of this total mass, a projected polymer debris mass of 534 Mg was identified, and about 270 Mg of polymer packaging material. The remaining 2283 Mg of polymer mass are parts that eventually may remain at the launching site.
Ein integrierter Ansatz zur Biopolymerproduktion aus Abwasser
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2020)
Der Einsatz biologisch abbaubarer biobasierter Kunststoffe kann durch die Nutzung von Produktionsabwässern aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie unterstützt werden. Über Untersuchungen
zur integrierten Herstellung von biologisch abbaubaren biobasierten Kunststoffen aus verschiedenen Industrieabwässern bestehender Kläranlagen mittels bakteriellen Mischkulturen wird berichtet. Ihre potenzielle Anwendung als Ersatz für petrochemische Kunststoffe wird diskutiert.
A novel approach to environmental cleanup of inland water courses
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Despite growing awareness and improving practices, littering is a worldwide
challenge with catastrophic impact on the ecosystem. Inland waters in particular represent one of the main sources of pollution for the oceans. Detecting and retrieving this waste when still in rivers is an effective and efficient way to remediate the environment before the damage spreads over large areas. Implementing barriers faces a range of technical and economic challenges, leading to long and complex project developments. For this reason, the Italian company Mold S.r.l. decided to adopt a life-cycle perspective to study potential projects with their innovative barrier River Cleaning system and focus on the most impactful. In this paper we present LCA results done on exemplary regions and derive the learnings and criteria for future market developments of the system, linking thus life-cycle thinking and business development.
Nudging als Mittel zur verringerten Nutzung verpackter Lebensmittel in
Supermärkten
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Das Projekt 1, 2, 3 - Verpackungsfrei (nachfolgend 1, 2, 3) von Universität Graz, SPAR Steiermark und Österreichischem Ökologieinstitut, (vgl. (Gelbmann 2022) in diesem Band) erforscht, wie die Menge an Verkaufsverpackungen im Supermarkt reduziert werden kann. Neben der Verpackungsreduktion durch die Produkthersteller kommt der Bereitschaft der Konsument*innen zur Veränderung ihres eigenen Umgangs mit Verpackungen große Bedeutung zu. Schlagworte in diesem Kontext sind Einkauf von unverpackten Produkten (in selbst mitgebrachten Behältnissen)
und Einkauf von Mehrwegprodukten.
Development of local municipal solid waste management in the Western Transdanubia region of Hungary
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Hungarian municipal solid wastes (MSW) management has developed tremendously over the past 15 years. More than 3,000 landfills and dumps had been closed, just to mention one improvement. However, still, lots of work is necessary to accomplish the EU’s ambitious aim of decreasing landfilling and increasing recycling and composting.