Problem Kunststoffe/Fremdstoffe in Bioabfall und Kompost – Aktuelle Situation und Lösungsansätze in Deutschland

Was für alle Recyclingprodukte selbstverständlich ist, gilt auch bei der Kreislaufwirtschaft von Bioabfällen: Die Endprodukte können nur so gut sein wie die Ausgangsstoffe, aus denen sie hergestellt sind.

Die Vermeidung von Fremdstoffen hat daher oberste Priorität. Mit der Vermeidung von Fremdstoffeinträgen werden auch Folgerisiken für die Qualität der Endprodukte vermieden. Auswertungen von Analyseergebnissen der Gütesicherung zeigen, dass Risiken für die Endprodukte nicht mehr nur unbedeutend sind. Vor diesem Hintergrund hat sich die BGK verstärkt Fragen der Sortenreinheit von Bioabfällen zugewandt sowie methodischen Fragen ihrer Feststellung. Um das mit den RAL-Gütezeichen für Kompost und für Gärprodukte verbundene Versprechen einer besonderen „Güte“ nicht zu gefährden, müssen die Gehalte an Fremdstoffen im Biogut (Biotonne) reduziert bzw. begrenzt werden. Im Zweifel gilt bei der Getrenntsammlung „Qualität vor Quantität“.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 30. Abfall- und Ressourcenforum 2018 (April 2018)
Seiten: 15
Preis inkl. MwSt.: € 7,50
Autor: Dr. Bertram Kehres

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