Bau und Betrieb der Biogasanlage Bergheim-Paffendorf

Mit Entwicklung des Biogasmarktes fand eine Konkretisierung der rechtlichen Anforderungen statt, die die Planung, den Bau und auch den Betrieb der Biogasanlagen wesentlich beeinflussen. Diese Entwicklung unterliegt weiterhin einem fortschreitendem Prozess, sodass noch gesteigerte Anforderungen (Biogasanlagenverordnung) zu erwarten sind. Mit Zuordnung der größeren Biogasanlagen unter die Störfallverordnung liegt bei diesen Anlagen ein höheres Augenmerk auf der Sicherheitstechnik und der Organisation der Betriebsführung. Auch Diskussionen zum Gewässerschutz finden sich in der Gesetzgebung und damit auch in den technischen Anforderungen wieder. Mit der Biogasanlage Bergheim-Paffendorf ging eine moderne Biogasanlage mit aktuellen Sicherheitsstandards und der entsprechenden sicherheitstechnischen Ausstattung wie betrieblichen Organisation ans Netz.

Die Rahmenbedingungen für den Betrieb einer Anlage werden in der Planung und Errichtungsphase festgelegt. Hier wird Einfluss auf die technische Sicherheit, Produktgasqualität etc. genommen. Gesetzliche Rahmenbedingungen, der Stand der Technik und die Anforderungen des Kunden bilden die Basis der Planung. Um spätere Nachrüstkosten zu vermeiden, ist es empfehlenswert, die abzusehenden gesetzlichen und technischen Entwicklungen bereits in der Planungs-und Bauphase einzubringen. Eine Besonderheit stellt die Schnittstelle zum Gasnetz dar: Die technische Mindestausstattung ist in der Gasnetzzugangsverordnung(GasNZV) festgelegt. Die GasNZV nimmt Bezug auf das DVGW-Arbeitsblatt G 260 mit Stand von 2007, in dem die Gasqualitäten geregelt werden. Das Arbeitsblatt wurde 2013 novelliert und die Parameter der Gasqualität geändert. Die GasNZV bezieht sich weiterhin auf den Stand von 2007. Vom Netzbetreiber sind, abweichend zur Biogasanlage, die Werte nach Stand 2013 sicherzustellen. Ist es für den Netzbetreiber erforderlich, dass die Biogasanlage die Werte nach DVGW-ArbeitsblattG 260 (Stand 2013) einhält, muss dies bereits in der Planung berücksichtigt werden. Ist die Anlage erst einmal in Betrieb, ist ein Einfluss auf die Gasqualitätdurch betriebliche Maßnahmen nur noch eingeschränkt möglich.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 04 - 2017 (April 2017)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Melanie Kleemann
Jörg Gebauer

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