Stummel - Und dann? Abbauverhalten verschiedener Zigarettenfilter in der Umwelt

Weltweit werden pro Jahr ungefähr 5,6 Billionen Zigaretten geraucht, von denen rund 4,5 Billionen in Form von Zigarettenstummeln unsachgemäß entsorgt werden . Damit gelten diese als die häufigste Form von Abfällen im Bereich des Litterings und sind allgegenwärtig.

Jährlich werden weltweit 4,5 Billionen Zigarettenstummel achtlos weggeworfen. Neben dem ästhetischen Problem, das dieser Abfall mit sich bringt, ist die ökologische Problematik, die von Zigarettenresten ausgeht, als gefährdend einzustufen. Die in erste Linie aus Cellulose-Acetat, einem Thermoplast, bestehenden, klassischen Zigarettenfilter gelten als nicht biologisch abbaubar und toxisch. Um einen Vergleich mit im Handel erhältlichen, als biologisch-abbaubar gekennzeichneten Filtern (Öko-Filter) zu bekommen, wurden in einer Studie der Universität Gießen verschiedene Zigarettenfiltertypen unter unterschiedlichen Umweltbedingungen auf ihr Abbauverhalten untersucht. Als Versuchsorte dienten über einen Zeitraum von fünf Wochen Wiesen, Straßen, Gewässer und die direkte Einbringung in den Boden. Methodisch wurden während des Versuches die Gewichtsveränderung, der Zersetzungsgrad sowie mikroskopisch zu ermittelnde optische Veränderungen bestimmt. Die Ergebnisse zeigen, dass Öko-Filtere in verbessertes Zersetzungsverhalten als herkömmliche Filter aufweisen. Jedoch kann auch die Zersetzung von Öko-Filtern je nach Bedingung sehr lange dauern. Das Ziel, den sichtbaren Zigarettenabfall zu reduzieren und die Umwelt zu schonen, kann durch Öko-Filter nicht erreicht werden.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2016 (November 2016)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Dr. Janin Schneider
Prof. Dr. habil. Stefan A. Gäth

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Erfahrungen mit dem Vollzug der Gewerbeabfallverordnung in Baden-Württemberg
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft mit möglichst hohem Recyclinganteil ist – neben der Abfallvermeidung – eine wichtige Voraussetzung, um die Transformation in eine nachhaltigere, ressourcenschonende und klimaneutrale Zukunft zu gestalten. Die ambitionierten Umweltschutzziele, wie sie etwa im Klimaschutzgesetz oder auf europäischer Ebene im Green Deal formuliert wurden, sind nur mit einer solchen Kreislaufwirtschaft zu erreichen.

Umweltbildung mit #wirfuerbio
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
#wirfuerbio ist die bundesweite Kampagne der kommunalen Abfallwirtschaft zur Reduzierung von Störstoffen im Bioabfall. Mit einer starken Bandbreite unterschiedlicher crossmedialer Kommunikationsmittel und Maßnahmen verändert sich das Verhalten der Biotonnenbenutzer. Die Störstoffquote sinkt um mehr als 50 Prozent. Die Kampagne weist einen neuen Weg in der Umweltbildung. Mit der Abfallbox und der SpieleApp „#wirfuerbio das Sortierspiel“ wird Kreislaufwirtschaft in Form von Spaß und Spiel erlebbar. Der Beitrag zeigt, wie Abfallbox und Spiele-App didaktisch funktionieren und ein Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft und Mülltrennung entwickeln.

Eggersmann/BEKON bietet neben Boxen- nun auch Pfropfenstromfermenter an
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die Eggersmann Gruppe hat zusätzlich zur Boxenfermentationstechnik auch das Pfropfenstromverfahren in ihr Leistungsportfolio integriert.

Unser Weg zur Klimaneutralität
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Produkte und Innovationen aus der Chemie sind an vielen Stellen der Schlüssel für eine klimaneutrale Zukunft.

Das Einwegkunststofffondsgesetz aus Sicht der kommunalen Entsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebe
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Von der traditionellen Stadtreinigung zur Herstellerfinanzierung von Reinigungsleistungen

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Leichtweiß-Institut
Physikalische und biologische
Aufbereitungs- und Behandlungs-
technologien, TU Braunschweig