Abfallwirtschaft in der Republik Kroatien – Nachhaltig: Ja oder Nein?

Bereits 1990 wurde auf einem Fachseminar in Zagreb das sog. Gesamtabfallwirtschaftssystem promoviert. Zu dieser Zeit wurde mit der Aufstellung der Container für Batterien, Medikamenten, Metallverpackungen, Kunststoffe, Altöl, etc. begonnen. Des Weiteren wurde die erste zentrale Kompostieranlage für Grünabfälle gebaut und dazu drei Pilotprojekte zur getrennten Sammlung von Bioabfällen aus Haushalten in Zagreb organisiert sowie Gartenkomposter für die eigene Kompostierung verteilt.

Die Republik Kroatien (RH) befindet sich schon mehr als 20 Jahren in einer intensiven Transitionsperiode. Bereits im Jahr 1986 wurden die ersten Container für die getrennte Sammlung von Altglas(verpackungen) auf öffentlichen Flächen aufgestellt und kurz danach das erste Altstoffsammelzentrum in Kroatien eröffnet. Anfang der 90iger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde das sog. Gesamtabfallwirtschaftssystem gefordert und dazu wurde eine ganze Reihe von Abfallvermeidungs- und Recyclingprojekten realisiert, wie z.B. Kompostieranlagen für Grünschnitt und getrennte Sammlung von Papier, Kunststoff- und Metallverpackungen, Ölen, Medikamenten, Batterien, Elektroaltgeräten (EAG), usw. Im Jahr 1995 wurde das erste Sanierungs- (bzw. Sicherungs-)projekt einer Deponie gestartet. Dieses komplizierte Projekt wurde planmäßig 2003 erfolgreich abgeschlossen. Trotz der oben beschriebenen erfolgreichen abfallwirtschaftlichen Entwicklung in den meisten Gemeinden, gibt es weiterhin zahlreiche Herausforderungen, die im Wesentlichen mit der (un)geordneten Deponierung und den berühmten Phänomenen „NIMBY“ und „NIMET“ zusammenhängen. Im Jahr 2005 wurde die nationale Abfallwirtschaftsstrategie veröffentlicht und in den darauffolgenden Jahren traten unzählige Verordnungen in Kraft. Während die (private) Wirtschaft die neuen Vorgaben schrittweise erfolgreich umsetzt, sehen die Gemeinden des Öfteren nicht die Relevanz und die meisten halten somit die neuen Vorgaben nicht (vollständig) ein.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2016 (November 2016)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Dr. Zlatko Milanović

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Umsetzung der GewAbfV im Baubereich
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Der größte Abfallstrom in Deutschland sind die Bau- und Abbruchabfälle mit 229 Mio. Tonnen pro Jahr. Die 2017 novellierte GewAbfV sollte das Recycling auch in diesem Bereich fördern. Analysen von Verbänden und auch die eigenen Erfahrungen aus der Branche zeigen, dass es der Novelle an Durchsetzungskraft und Realitätsnähe mangelt.

Klimaschutzpotenziale der Kreislaufwirtschaft für Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Klimaschutzpotenziale der Kreislaufwirtschaft für Deutschland wurden im Rahmen einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes durch das ifeu Heidelberg in Zusammenarbeit mit Öko-Institut e. V. und ARGUS Berlin ermittelt. Die Bilanzierung erfolgt mittels Ökobilanzmethode der Abfallwirtschaft, wodurch die Gesamtheit der Emissionen aus der Abfallbehandlung sowie auch die Leistungen durch die Erzeugung von zusätzlichen Nutzen (Sekundärprodukte, Energie) gezeigt werden können. Der Beitrag stellt Ergebnisse für Siedlungsabfälle und Lebensmittelabfälle (Sonderbilanzraum) vor: bestehende Treibhausgas(THG)-Entlastungspotenziale für das Jahr 2017 und künftige mögliche Beiträge für das Zieljahr 2030. Für Lebensmittelabfälle ist zudem der mögliche Beitrag durch Lebensmittelabfallvermeidung dargelegt.

The new Waste Framework Directive and its impact on textile waste
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In the course of implementing the circular economy package of the European Union, the Waste Framework Directive was amended recently. Textiles are no longer the poor relation of waste management but have come to the fore.

Reporting of food waste in the EU – Results of current estimates in Germany
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In February 2019, the German Federal Cabinet adopted the 'National Strategy for Reducing Food Waste', setting a framework for the future direction of this initiative. Among other things, it stipulated that an inter-ministerial "Indicator 12.3 Working Group" should prepare the data bases and methods for nationwide balancing of food waste generation (baseline). Based on existing 2015 data, this status quo analysis will be used as a starting point to agree on milestones for the respective sectors.

Packaging recycling in EU member states – requirements from the circular economy package
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
The EU has established concrete recycling targets for packaging waste for 2025 and 2030. Furthermore, the methodology for calculating the corresponding recycling rates has been amended. The new and stricter calculation methodology will potentially lead to decreases of the current rates. This will be particularly the case for plastic packaging, where denkstatt calculated a gap far above 10 % compared to smaller decreases (> 2 %) to be expected for glass or steel packaging.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Abfallausstellung
Nur wer die Geschichte kennt,
siegt im ewigen Kampf
gegen den Müll