Elektrodynamische Fragmentierung von Betonabbruch

Bisher wird das Potenzial des Betonabbruchs zu wenig genutzt. Dort wo recycelt wird, findet meist ein minderwertiger Einsatz statt, z.B. wird der aufbereitete Betonabbruch aus dem Hochbau als Kofferung im Strassenbau eingesetzt. Feine Fraktionen (< 4 mm) werden teilweise auch deponiert, da diese verhältnismässig viel Zement enthalten.

Bauabfälle bilden einen der grössten Abfallströme, wovon Betonabbruch einen zunehmenden Anteil ausmacht. Dieser wird heute weitgehend recycelt, wobei jedoch meistens ein Downcycling stattfindet. So wird ehemaliger Konstruktionsbeton aus dem Hochbau oft im Strassenbau eingesetzt. In dieser Studie wurde untersucht, ob mithilfe der elektrodynamischen Fragmentierung (EDF) Konstruktionsbeton zu hochwertiger Recycling-Gesteinskörnung aufbereitet werden kann und ob sich daraus ein gleichwertiger Recyclingbeton (RC-Beton) herstellen lässt. Zusätzlich wurde Recyclingbeton aus konventioneller Recycling-Gesteinskörnunggetestet.

Die Qualität der Recycling-Gesteinskörnung konnte durch die EDF gegenüber dem konventionellen Recycling mittels Brecher gesteigert werden. Recyclingbeton aus 100 % Recycling-Gesteinskörnung weist dank der Aufbereitung mittels EDF gleich gute oder bessere mechanische Eigenschaften (Biegezugfestigkeit, Druckfestigkeit, Elastizitätsmodul) als Beton aus natürlicher Gesteinskörnung auf. Beton aus konventioneller Recycling-Gesteinskörnung ist hingegen schlechter. Trotz der guten Ergebnisse in den mechanischen Tests könnte sich eine spezifische Verwendung verschiedener Recycling-Fraktionen als bessere Lösung erweisen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2016 (November 2016)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Thomas Keller
Prof. Dr. Martin Streicher-Porte
Prof. Dr. Harald Schuler

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