Ressourcen- und Ökoeffizienz sind in der Nachhaltigkeitsdebatte zu wichtigen Schlagwörtern geworden, was sich in EU- ebenso wie OECD Publikationen spiegelt. Bereits 2008 schlägt die OECD die Stärkung von 3R (Reduce, Re-Use, Recycle) Strategien in Bezug auf Abfälle vor, in denen „Reduktion“ und „Re-Use“ vor dem Recycling positioniert werden. Auch die EU Abfallhierarchie (2008) räumt der Vermeidung und Vorbereitung zur Wiederverwendung Priorität vor anderen abfallwirtschaftlichen Optionen ein. Seither finden, weitgehend ohne Beteiligung der großen abfallwirtschaftlichen Player, Bemühungen statt, die Bedeutung von Vermeidung- und Wiederverwendung (im Folgenden „Re-Use“) zu stärken.
Seit Inkrafttreten der Abfallrahmenrichtlinie 2008 kommt der Wiederverwendung von Abfällen („Re-Use“) große Bedeutung zu. Im Zuge der Ausdehnung von Bemühungen Re-Use zu stärken ist eine Vielzahl Re-Use bezogener Begrifflichkeiten entstanden, die einerseits mit den gesetzlichen Vorgaben, anderseits mit seit jeher geübten Varianten der Abfallvermeidung (Pfandsysteme, Second-Hand) in Einklang gebracht werden müssen. Im Beitrag werden daher die Abgrenzungen von Abfallvermeidung außerhalb des Abfallregimes und Vorbereitung zur Wiederverwendung ebenso diskutiert wie die neuen Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit Re-Use, für die auch Systematisierungen vorgeschlagen werden. Denn bisher werden Aktivitäten des Re-Use zwar von vielen AkteurInnen mit sehr viel Engagement und Begeisterung, aber insgesamt doch noch wenig koordiniert angegangen. Eine systematische Erfassung und Strukturierung möglicher Aktivitäten kann zur Bündelung der Kräfte der Akteure/-innen in Form kooperativer und koordinierter Re-Use Aktivitäten beitragen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Prof. Ulrike Gelbmann | |
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