Voruntersuchungen zur in situ Sanierung der Altlast W26

Für den vorliegenden Kohlenwasserstoffschaden der Altlast W26 ÖBB-Frachtenbahnhof Wien Nord-Bereich Werkstätte wurde anhand einer Variantenstudie eine in situ Sanierung als zielführende Maßnahme eruiert.
Die kontaminiert Fläche beträgt rund 6.000 m² und betrifft die ungesättigte als auch die gesättigte Bodenzone.
Aufgrund der Heterogenität des Untergrundes und des begrenzten Zeitbudget zur Sanierungsumsetzung wurden Vorversuche (Labor, in situ) durchgeführt um maximale Planungssicherheit in der Umsetzung zu gewährleisten.
Neben der Wirksamkeit der geplanten Maßnahmen sollen vor allem Antworten auf die Fragen der Sanierungsdauer, Abbaugrenzen, Milieubedingungen sowie Dimensionierung der Sanierungstechnologien erarbeitet werden.

Eine seit Jahrzehnten mit Diesel penetrierte Fläche soll während nur drei Jahren in situ saniert werden um die Austragung aus dem Altlastenkataster in dieser Zeit zu erreichen. Aus diesem Grunde wurde nach einer Variantenstudie eine Kombination von in situ Verfahren gewählt. Es soll vorab eine Bodenspülung rasch hohe Konzentrationen bis hin zu flüssiger Phase – kombiniert mit einer pump and treat Maßnahme – aus der ungesättigten Zone entfernen. Nachfolgend soll eine Kombination aus Biosparging und -venting die Belastungen in der gesättigten und ungesättigten Zone auf ein behördenvertratbares Maß senken.

Als Dimensionierungsannahme wurde von etwa einem Jahr für Bodenspülung und Phasenabzug ausgegangen und von etwa zwei Jahren für die biologischen Maßnahmen. Um diese sehr knappen Annahmen bestmöglich auch im Feld umsetzen zu können war es nötig für die Spülung und den Phasenabzug die Anzahl der nötigen Porenvolumenaustäusche, sowie den dadurch erreichbaren Bodenzustand abzuschätzen. Für die biologischen Maßnahmen war es nötig eventuelle limitierende Faktoren zu ermitteln und die tatsächlich im Feld erwartbare Abbaugeschwindigkeit zu kennen. Auch der erreichbare Endzustand nach dieser Maßnahme war ein relevanter Parameter. Zusätzlich wurden noch Reichweitenversuche zu den einzelnen Verfahren für die optimale Feldumlegung und das Spacing der Bodenorgane wie Pegel und Brunnen zu ermitteln.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2016 (November 2016)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Tobias Bogolte
Robert Philipp
Mario Brandstätter
Hans-Peter Weiss

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