Nutzung von Alternativsubstraten zur Biogaserzeugung ‒ Möglichkeiten und Grenzen

Die finanzielle Situation von Biogasanlagen wird aufgrund sich ändernder gesetzlicher Rahmenbedingungen, steigenden Substratpreisen, etc. kontinuierlich schlechter. Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es notwendig den Anlagenbetrieb immer weiter zu optimieren. So wird zum Beispiel der Einsatz kostengünstigerer Substrate als Alternative zum teuren Silomais in Betracht gezogen.

Im Rahmen der wirtschaftlichen Optimierung von Biogasanlagen wurden landwirtschaftliche Substrate betrachtet, die als Alternativen zu den zum Teil sehr teuren Hauptsubstraten in Frage kommen könnten. Dies umfasste vor allem Feldpilz-belastete Getreidechargen, die nicht mehr zur Tierfütterung geeignet sind, Substrate mit Lagerschäden (Befall mit Lagerpilzen), feste Wirtschaftsdünger aus der Geflügelhaltung sowie andere schwer abbaubare Substrate wie separierte Gülle und feste Gärreste. Die Studie zeigte, dass prinzipiell alle untersuchten Substrate für die Biogaserzeugung prädestiniert waren. Für einen wirtschaftlichen Einsatz müssen allerdings Schimmelbildung und Verluste während der Lagerung vermieden werden und eine ausreichende Verweilzeit im Fermenter gegeben sein. So ist beispielsweise beim Einsatz von Putenmist eine um 60 Tage längere Verweilzeit anzusetzen als bei Silomais (für 95 % Substratausnutzung). Bei einigen Wirtschaftsdüngern konnten überhöhte Antibiotikagehalte festgestellt werden, die zu Prozessstörungen führten.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 10. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2016)
Seiten: 10
Preis inkl. MwSt.: € 5,00
Autor: Dr.-Ing. Harald Lindorfer
Dr. Udo Hölker
Dipl.-Ing. Chem. Dietmar Ramhold

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