Bedeutung des Gesundheitsschutzes für die Trinkwasserversorgung – Gegenwart und Zukunft

Die Trinkwasserversorgung in Deutschland ist auf einem sehr hohen Stand. Dennoch ist es Aufgabe der wissenschaftlichen Hygiene, auf potenzielle gesundheitliche Risiken hinzuweisen und Lösungen mit zu entwickeln. Aus hygienischer Sicht stellen Krankheitserreger das höchste trinkwasserassoziierte Risikopotenzial dar. Dabei ist zwischen den obligat-pathogenen Erregern und fakultativ-pathogenen Erregern, die insbesondere für abwehrgeschwächte Patienten bzw. Patienten in medizinischen Einrichtungen von Bedeutung sind, zu unterscheiden. Im vorliegenden Beitrag wird auf die Einzelheiten und die hierbei geltenden Konzepte eingegangen.

Die Hygiene versteht sich als Wissenschaft und Lehre zur Verhütung und Kontrolle von Krankheiten sowie der Gesunderhaltung des Menschen durch Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung. Gesundheitsschutz umfasst alle Maßnahmen, die der Einzelne nicht oder kaum beeinflussen kann, und die durch den Staat bzw. die Gesellschaft sichergestellt werden müssen. Die dem Gesundheitsschutz dienenden Maßnahmen sind wiederum Voraussetzung, um sich in einem Gemeinwesen gesundheitsgerecht verhalten zu können.

Die Wasserbeschaffenheit in einer Kommune kann der Einzelne nicht beeinflussen. Er muss sich darauf verlassen können, dass die hygienisch einwandfreie Wasserbeschaffenheit seitens des Wasserversorgers gewährleistet und vom Gesundheitsamt adäquat kontrolliert wird. Eine hygienisch gesicherte Wasserversorgung ist daher einer der zentralen Pfeiler für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Gesundheitsschutzes. Aus diesem Grund hat die Wasserversorgung auch in dem medizinischen Fach Hygiene eine zentrale Bedeutung.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 12 - 2016 (Dezember 2016)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Prof. Dr. med. Martin Exner
Dipl.-Ing. Werner Nissing

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