Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht für das Jahr 2050 folgende ambitionierte Ziele vor: die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mindestens 80 Prozent, den Ausbau der Erneuerbaren auf einen Anteil von ebenfalls 80 Prozent sowie die signifikanten Reduzierungen des Energieverbrauchs in allen Sektoren. Die schrittweise Dekarbonisierung der Gesellschaft ist somit politisch klar formuliert. Konsequent weitergedacht bedeutet dies bis zum Jahr 2050 den weitgehenden Verzicht auf den kohlenstoffhaltigen Primärenergieträger Erdgas. Gleichwohl kann Erdgas als Partner der erneuerbaren Energien sowohl kurz- als auch langfristig einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten – in Zukunft z. B. auch in Form von erneuerbarem Gas aus Power-to-Gas-Anlagen.
Der Weg in die Dekarbonisierung kann nur dann erfolgreich gemeistert werden, wenn man Innovationen, aber auch Bewährtes nutzt und Strukturbrüche vermeidet – vor allem müssen die Lebenswirklichkeit der Menschen in unserem Land berücksichtigt und die Kosten für die Energiewende möglichst gering gehalten werden.
Um den weltweiten Klimawandel im Rahmen der Energiewende zu bremsen, gilt seit der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 das Ziel einer maximalen Erhöhung der durchschnittlichen Globaltemperatur um 1,5 °C. Dem Ausbau der erneuerbaren Energien kommt deshalb eine Schlüsselposition zu und entsprechend dynamisch schreitet die Entwicklung in Deutschland voran: Im Jahr 2015 wurden bereits rund 30 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt.
Die erneuerbare Welt ist dezentraler und in vielen Bereichen auch kleinteiliger als die bisherigen Energieversorgungssysteme. Zukünftig wird es deshalb einen deutlich höheren Bedarf an Flexibilität in Form von Residualkraftwerken als heute geben, um Zeiten ohne ausreichend Wind und Sonne auszugleichen.
Erdgas ist dabei der ideale Partner der Erneuerbaren, da es emissionsarm ist und als Ressource ausreichend zur Verfügung steht. Zudem bieten die Gasnetze und -speicher die Infrastruktur für zukünftige Anwendungen von erneuerbar erzeugtem Wasserstoff und synthetischem Methan. Erdgas ermöglicht bezahlbaren Klimaschutz ab sofort
– sofern wir das wollen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 12 - 2016 (Dezember 2016) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Markus Baumgärtner | |
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Von der Innovationsoffensive des DVGW zu einer Gas-Strategie für Deutschland
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Mit seiner Innovationsoffensive hat der DVGW von 2011 bis 2015 die Potenziale von Gastechnologien und Gasinfrastruktur in einem zunehmend regenerativen Energiesystem untersucht. Der DVGW hat diese Forschungsarbeiten erstmalig mit einer umfassenden politischen und medialen Agenda verbunden. Mit dem Strategieprojekt DVGW 2025 hat der Verein die Innovationsforschung verstetigt und strukturell implementiert. Die bisherigen Ergebnisse sind eine zentrale Grundlage für die zukünftige Gas-Strategie für Deutschland.
Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) bei Energieversorgern
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Das Thema Informationssicherheit nimmt für Energieversorger einen immer größeren Stellenwert ein. Um im Netzbereich mit der Entwicklung des Energiemarktes Schritt zu halten, wurden und werden in den nächsten Jahren die IT-Systeme der Leitstellen schrittweise modernisiert. Die damit einhergehende stärkere Vernetzung der Netzseite mit dem übrigen Unternehmen ist jedoch mit Risiken verbunden. Mit der Verabschiedung des BSI-Gesetzes und der Veröffentlichung des „IT-Sicherheitskataloges“ 2015 wurden im Kontext der Informationssicherheit für den Betrieb von Energienetzen die Anforderungen gesetzlich festgelegt. Um den aktuellen Wissens- und Umsetzungsstand zu evaluieren, haben die Energieforen Leipzig in Zusammenarbeit mit der SEVEN PRINCIPLES AG und der Universität Bayreuth die Studie „Informationssicherheits-Managementsysteme bei Energieversorgern“ durchgeführt.
Regionales Verbundsystem Westeifel - Der regionale Energieabgleich ist machbar
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Eine neue rund 80 Kilometer lange Leitungstrasse soll die Westeifel künftig mit Trinkwasser, Strom, Gas und Internet versorgen. Durch die geschickte Nutzung der topografischen Gegebenheiten kann dabei der Energieeinsatz
für die Trinkwasserversorgung minimiert und durch Einsatz von Turbinen darüber hinaus sogar Energie erzeugt werden. Unter Einbindung regionaler regenerativer Energieanlagen aus Biogas, Wind, Sonne und Wasser und die Optimierung und intelligente Steuerung der Lastprofile – beispielsweise von Kläranlagen, Trinkwasseranlagen oder Industrie- und Gewerbekunden – schafft das Projekt einen Energieabgleich in der Region und leistet somit einen entscheidenden Beitrag für den regionalen Klimaschutz.
Versorgungssicherheit Gas – neue nationale und europäische Ansätze
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Die letzten warmen Winter und der heute niedrige Gaspreis haben die Debatte um die Versorgungssicherheit bei Erdgas in den Hintergrund treten lassen. Das Horrorszenario eines kompletten Ausfalls russischer Lieferungen, das die EU-Kommission heraufbeschworen hat, ist nicht eingetreten. Der folgende Beitrag beschreibt aus der Perspektive eines Fernleitungsnetzbetreibers, welche Maßnahmen Deutschland getroffen hat und weiterhin plant, um zu verhindern, dass der umweltschonende Energieträger in extrem kalten Wintern knapp wird. Da Deutschland eine wichtige Funktion als Drehscheibe für Erdgas in Europa besitzt, wird insbesondere auch der europäische Aspekt zwischen den Mitgliedsstaaten der EU beleuchtet.
Entwicklung der Versorgungssicherheit Gas im Kontext der geplanten rechtlichen und regulatorischen Änderungen: Sind wir aus volkswirtschaftlicher Sicht noch richtig unterwegs?
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (7/2016)
Die Verlässlichkeit unserer Energieversorgung ist ein hohes Gut, dessen Störung mit erheblichen Auswirkungen auf
die gesamte Volkswirtschaft verbunden ist. Die Kosten der Energieversorgung einschließlich der Folgen für Umwelt
und Gesundheit müssen zudem in einem akzeptablen Rahmen bleiben, damit eine Volkswirtschaft wettbewerbsfähig
und nachhaltig sein kann. Als Zielvorgaben sollten die für eine sichere Energieversorgung gewählten Maßnahmen möglichst geringe Kosten mit einer hohen Umweltverträglichkeit verbinden und Ausfälle bzw. deren schädliche Folgen für die Volkswirtschaft sicher vermeiden. Erfüllt die Versorgungssicherheit für Gas in Deutschland diese Anforderungen oder geht es vielleicht auch besser? Mit dieser Frage befasst sich der folgende Artikel.