Schlamm als wertvolle Rohstoffquelle: Kläranlage liefert lebenswichtige Ressource Phosphor

Über das Abwasser gelangen die meisten Ausscheidungen von Mensch und Tier in Abwasseraufbereitungsanlagen. Sie enthalten das lebenswichtige Phosphor, das aufwändig und meist wenig umweltgerecht als Rohstoff in einigen Ländern abgebaut wird. Es ist demnach ein Gebot der Stunde, Rückgewinnungsverfahren für Phosphor zu entwickeln. Der RecoPhos-Prozess ermöglicht die Wiedergewinnung von Phosphor aus Klärschlamm und Klärschlammasche in verschiedenen Varianten.

Foto: M. Boeckh (11.11.2016) Phosphor ist für viele biologische Vorgänge essentiell und daher nicht ersetzbar. Zur Lebenserhaltung muss der Phosphorhaushalt mittels Nahrungsaufnahme und Ausscheidungen sichergestellt werden. Zugleich ist Phosphor auch ein limitierender Nährstoff für pflanzliches Wachstum und zählt zu den wichtigsten Nährstoffelementen des Ökosystems. Die vermehrte landwirtschaftliche Nutzung von Böden, denen die notwendigen Nährstoffe weitgehend fehlen, führt zum Einsatz von Düngemitteln. Im natürlichen Kreislauf würden phosphorhaltige Ausscheidungen von Menschen und Tieren den Nährstoffgehalt der Böden aufrechterhalten und die dort wachsenden pflanzlichen Nahrungsmittel als Phosphorquellen für Mensch und Tier dienen. In unserer zivilisierten und industrialisierten Welt gelangen Phosphorverbindungen jedoch vorwiegend ins Abwasser und damit in Kläranlagen...


Unternehmen, Behörden + Verbände: Montanuniversität Leoben (Inst. für Umwelt- und Energieverfahrenstechnik), SGL Carbon GmbH
Autorenhinweis: Prof. Dr. Harald Raupenstrauch (Universität Leoben, Österreich)
Foto: M. Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Nr. 11/12 - November 2016 (November 2016)
Seiten: 3
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Harald Raupenstrauch

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