Immissionsschutzrechtliche Anforderungen an Biogasanlagen

Biogasanlagen können einen bedeutenden Beitrag zur Energieversorgung, zum Klimaschutz und zur Verwertung biologischer Abfälle leisten. Sie spielen eine wichtige Rolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien unter Nutzung von Biomasse.

Andererseits besitzen Anlagen zur Erzeugung und Aufbereitung von Biogas ein nicht zu unterschätzendes Potential, umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe wie Ammoniak, Schwefelwasserstoff oder Gerüche zu emittieren. Des Weiteren führen nicht erwünschte Freisetzungen oder Verluste des Biogases, das bis zu 80 % Methan mit einem 21-mal höheres Treibhausgaspotenzial als Kohlendioxid enthält, zu einer Verschlechterung oder sogar zu einer Umkehrung der grundsätzlich positiven Klimabilanz der Biogaserzeugung und -nutzung. Aufgrund von Geruchs- oder Lärmbelästigungen kommt es darüber hinaus anhaltend zu Nachbarschaftskonflikten. Störungen des bestimmungsgemäßen Betriebs führen zu Explosionen, Bränden und Stofffreisetzungen, die Schäden an Personen der Umwelt und Güter verursachen. In weiten Kreisen der Bevölkerung besitzen Biogasanlagen nur eine geringe Akzeptanz.

Die Auswertung von Prüfberichten, die der Kommission für Anlagensicherheit (KAS) vorgelegt werden, zeigen, dass über mehrere Jahre bei mehr als 70 Prozent der überprüften Anlagen mit erheblichen Mängeln festgestellt wurden. Eine umfassende Überprüfung von 721 Biogasanlagen in Baden-Württemberg zwischen März 2013 und Februar 2015 zeigte, dass jede zweite Anlage bauliche und genehmigungsrechtliche Mängel aufwies.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: BioabfallForum 2016 (September 2016)
Seiten: 12
Preis inkl. MwSt.: € 6,00
Autor: Dipl.-Umweltw., Dipl.-Wirt. Ing. Hans-Peter Ewens

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Sichere, zuverlässige Entschwefelung hoher und sehr hoher H2S-Beladungen durch UgnCleanTubes®
© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (6/2016)
Zylinderförmige UgnCleanPellets® S 3.5 für die zuverlässige und sehr kostengünstige Entschwefelung von Biogas sind seit einigen Jahren markteingeführt und (zumindest in Fachkreisen) hinlänglich bekannt. Die warme und feuchte Energie des Rohbiogases aus dem Fermenter wird dabei gezielt genutzt, statt vernichtet und der Störstoff Schwefelwasserstoff wird in den Wertstoff Schwefel – mit seiner düngenden Wirkung ‒ überführt.

Grenzwerte?
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (12/2010)
Unsere Welt ist gekennzeichnet durch immer weiter zunehmende Industrialisierung, zunehmenden Flächen- und Ressourcenverbrauch und alle möglichen Folgen anthropogenen Wirkens. Den Umweltfolgen wird zumindest in den entwickelten Industriestaaten durch zunehmende Regelungen in Form von Umweltgesetzen entgegengewirkt.

Mai-Fest für den Umweltschutz - IFAT 2008 in München
© Deutscher Fachverlag (DFV) (5/2008)
Internationaler und größer - die IFAT 2008. Zur weltweit bedeutendsten Messe für Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling werden vom 5. bis 9. Mai in München mehr als 100.000 Besucher erwartet. Für sie gibt es mit rund 2.500 Ausstellern ein noch breiteres Angebot als vor drei Jahren.

Effektive Geruchseliminierung durch das CSO TerminodourTM System
© Wasteconsult International (5/2017)
Unangenehme Gerüche sind bei bestimmten Anlagen (u.a. Abfallbetriebe und Biogasanlagen) immer wieder einer der Hauptstreitpunkte bei der Diskussion mit Anwohnern, aber auch mit Mitarbeitern dieser Anlagen. Hier kann TerminodourTM Abhilfe schaffen. Dieses Ionisationsverfahren bekämpft die Gerüche bereits am Entstehungsort und kann so nicht nur eine Belästigung der Anlagennachbarn verhindern, sondern auch zu einem deutlich verbesserten Arbeitsklima beitragen.

Zur „äußeren Verbindlichkeit“ von Vorranggebieten gemäß § 8 Abs. 7 S. 1 Nr. 1 ROG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (10/2016)
Anmerkung zu OVG NRW, Urteil vom 16.6.2016 – 8 D 99/13.AK („Kohlekraftwerk Lünen“)

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?