Überschnittene Großlochbohrung als Bodenaustauschverfahren bei der Sanierung ökologischer Altlasten

Der Austausch kontaminierten Bodens in der grundwassergesättigten Zone stellt hohe Ansprüche an den Tiefbau sowie den Arbeits- und Immissionsschutz. In den letzten Jahren werden zunehmend überschnittene Großlochbohrungen als Sanierungsverfahren angewendet, da diese kleinräumigen Verfahren bis in größere Tiefen anwendbar sind, ohne umfangreiche Verbauarbeiten oder Grundwasserabsenkungen vornehmen zu müssen. Anhand einer erfolgreichen Anwendung dieser Sanierungsmethode auf dem Grundstück einer ehemaligen chemischen Reinigung in Berlin werden Planung und Ausführung dieser Methode erläutert.

Auf einem Industriegrundstück in Berlin-Köpenick kam es durch unsachgemäßen Umgang mit Lösemitteln aus der Stoffgruppe der leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffe (LCKW) im Zuge des Betriebs einer chemischen Reinigung bis in die frühen 1990er-Jahre zum Eintrag dieses Umweltschadstoffes in den Boden und weiter in das Grundwasser. Die Ausbreitung der LCKW über die Grundstücksgrenze mit dem Grundwasserstrom wird bereits seit einigen Jahren durch hydraulische Sicherungsmaßnahmen mittels Horizontal- und Vertikalbrunnen verhindert. Allerdings deuten die nur vergleichsweise geringen Abnahmen der Konzentrationen im Förderwasser auf eine hohe Akkumulation des Schadstoffes im Sediment des Grundwasserleiters hin.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 03 - 2016 (März 2016)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 6,00
Autor: Stefan Schulze
Dieter Schulze
Irina Müller

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