Regionales Verbundsystem Westeifel - Der regionale Energieabgleich ist machbar

Eine neue rund 80 Kilometer lange Leitungstrasse soll die Westeifel künftig mit Trinkwasser, Strom, Gas und Internet versorgen. Durch die geschickte Nutzung der topografischen Gegebenheiten kann dabei der Energieeinsatz
für die Trinkwasserversorgung minimiert und durch Einsatz von Turbinen darüber hinaus sogar Energie erzeugt werden. Unter Einbindung regionaler regenerativer Energieanlagen aus Biogas, Wind, Sonne und Wasser und die Optimierung und intelligente Steuerung der Lastprofile – beispielsweise von Kläranlagen, Trinkwasseranlagen oder Industrie- und Gewerbekunden – schafft das Projekt einen Energieabgleich in der Region und leistet somit einen entscheidenden Beitrag für den regionalen Klimaschutz.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels müssen sich insbesondere strukturschwache ländliche Räume zukunftsfähig aufstellen und damit Perspektiven für junge Menschen schaffen. Von der Westeifel bis Trier profitieren rund 245.000 Bürgerinnen und Bürger von einer bezahlbaren Energie- und Wasserversorgung durch das neue Verbundsystem (Abb. 1). Bis zu 27.000 Haushalte und viele Gewerbegebiete könnten durch das im Rahmen des Projekts verlegte Glasfasernetz von einem schnellen Internetanschluss profitieren. Das Umweltministerium des Landes Rheinland-Pfalz fördert das Regionale Verbundsystem Westeifel – konkret den Aufbau des Wasserverbundsystems – in den kommenden acht Jahren mit rund 25 Millionen Euro.

Klimaschutz vor Augen, Naturschutz im Blick

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion(SGD) Nord hat bereits Ende 2014 ihre raumordnerische Gesamtabwägung bekannt gegeben. Demnach überwiegen die positiven Effekte die nachteiligen, aber größtenteils zu kompensierenden Eingriffe in die Naturgüter. Am 4. März 2016 haben die Verantwortlichen die Planungsunterlagen für das Planfeststellungsverfahren an die SGD Nord übergeben. Die Trassenerschließung soll in drei Bauabschnitten bis2022 erfolgen. Der erste Bauabschnitt verläuft von Bitburg nach Schönecken und soll bis 2017 umgesetzt werden. Der zweite Bauabschnitt ist von 2017 bis2019 geplant zwischen Bleialf und Schönecken. Als Letztes steht das Teilstückzwischen Bitburg und Trier für 2020 bis 2022 auf der Agenda.





Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 06/07 - 2016 (Juli 2016)
Seiten: 3
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Arndt Müller

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