Kreisläufe schließen, Werte erhalten, Verschwendung reduzieren, Klima schützen – dies sind nur einige Schlagworte, die mit dem Thema Bauteile-Wiederverwendung verbunden sind. Neben ökologischen Auswirkungen und effektiveren Rückbaumethoden werden auch Lösungen zu demontierbaren, nachhaltigen Konstruktionen bei Neubau bedacht werden müssen.
Der Bausektor in Deutschland ist mit Abstand der Ressourcenintensivste. Jedes Jahr werden mehr als eine halbe Milliarde Tonnen Baurohstoffe eingesetzt. 50 Milliarden Tonnen Material sind bereits in Gebäuden und Bauwerken verbaut.
Der Handlungsbedarf zur notwendigen Schonung der natürlichen Ressourcen einerseits und die Sicherung der Rohstoffversorgung andererseits und damit eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft sind in den letzten Jahren immer stärker in den Mittelpunkt gerückt. Gleichzeitig ist das Bauwesen in Deutschland der größte Abfallproduzent. Den „Bau- und Abbruchabfällen (einschließlich Straßenaufbruch)" kommt damit eine Schlüsselrolle in der Kreislaufwirtschaft zu. Der Anteil der Branche lag im Jahr 2013 bei 202,7 Mio. t und machte damit den Großteil (52,6 Prozent) des Brutto-Abfallaufkommens in Deutschland aus. 195 Mio. t werden davon als nicht gefährlich eingestuft. Bei immer knapper werdenden natürlichen Vorkommen z. B. von Kies und Sand und den damit verbundenen Preisentwicklungen wird das Recycling mineralischer Abfälle tendenziell immer wirtschaftlicher. Hierbei eine hochwertige Verwertung zu erreichen ist eine der wesentlichen Aufgaben. In welchem Umfang sich in den genannten Massen noch gut erhaltenes, wiederverwendbares Material verbirgt, ist nicht bekannt. Interessante Möglichkeiten zur Wiederverwendung bestehen bei näherer Betrachtung der Zusammensetzung des Bodenmaterials, das durchschnittlich mit 125, 1 Mio.t/Jahr anfällt (z. B. Steine), des Bauschuttes 54,9 Mio.t. (Steine, Pfähle, Betonfertigelemente, Keramik etc.) und der Baustellenabfälle 8,8 Mio.t.
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Quelle: | Wasser und Abfall 01-02 2016 (Januar 2016) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,90 | |
Autor: | Ute Dechantsreiter Peter Horst | |
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Behandlung von Steinwolle zur stofflichen Verwertung als Sekundärzumahlstoff
in der Baustoffindustrie
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Durch den Einsatz von künstlichen Mineralfasern (KMF) als Dämmstoff im Bausektor
fallen diese bei Rückbaumaßnahmen als Abfälle an. Die Deponierung, als vorrangiger
Weg der Entsorgung in Österreich, gestaltet sich aufgrund der niedrigen Rohdichte und geringen Formbeständigkeit des Materials als herausfordernd. Das Projekt „RecyMin“ beschäftigt sich daher mit dem Recycling von KMF und verfolgt dabei die verschiedensten Lösungsansätze, von der innovativen Deponierung bis zum Einsatz in der Zementindustrie (Sattler et al. 2020).
Circularity by Design – Können temporäre Wohnformen nachhaltig gestaltet werden?
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Die Umweltauswirkungen verschiedener Wirtschaftssektoren sind angesichts der drohenden Auswirkungen des Klimawandels in den Fokus gerückt. Die Baubranche gilt als ein Sektor mit besonders großen Auswirkungen: Nach Angaben der Europäischen Kommission ist der Bau und die Nutzung von Gebäuden in der EU für fast die Hälfte aller gewonnenen Materialien und des Energieverbrauchs, sowie für etwa ein Drittel des Wasserverbrauchs verantwortlich (European Commission 2014). Daher wurde der Bausektor im Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft als einer der vorrangigen Bereiche definiert (European Commission 2015). In diesem Konferenzbeitrag steht temporäres Wohnen, und damit ein Teilbereich des Bausektors im Mittelpunkt. Darunter versteht man die Bereitstellung von Unterkünften für Menschen für einen bestimmten, zeitlich begrenzten Zeitraum an einem bestimmten Ort.
Blick aufs Ganze
© Rhombos Verlag (3/2019)
Die Bewertung der Ressourceneffizienz einer Baukonstruktion wird durch ihren gesamten Lebenszyklus beeinflusst
Wiederverwendung von Bauteilen aus dem Hochbau
© Wasteconsult International (5/2017)
Städte und Gebäude sind Rohstoffminen, in denen große Mengen wertvoller
Ressourcen über unterschiedlich lange Zeiträume verbleiben. Neben den üblichen Recylingaktivitäten für überwiegend mineralische Bauabfälle entsteht ein Markt für gut erhaltene gebrauchte Bauteile.
Einsatz von REA-Gips und Recyclinggips – ein Beitrag zur Ressourceneffizienz
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (1/2016)
Die deutsche Gipsindustrie ist seit Jahrzehnten Vorreiter im Hinblick auf die Steigerung der Ressourceneffizienz durch Verwendung des sekundären Rohstoffs REA-Gips. Aufgrund der umweltpolitischen Rahmenbedingungen bietet die deutsche Gipsindustrie nun ergänzend ein Konzept an, mit dem insbesondere der aus recycelten Gipsplattenabfällen abgetrennte RC-Gips als weiterer sekundärer Rohstoff wieder zur Herstellung neuer Gipsbaustoffe und -bauprodukte Verwendung finden kann.