Ein zweites Leben für den Akku

Standards für Lithium-Ionen-Batterien in Elektrofahrrädern sind aus Gründen des Umweltschutzes unausweichlich

Derzeit befinden sich deutschlandweit über zwei Millionen Elektrofahrräder im Umlauf, allesamt mit unterschiedlichen Lithium-Ionen-Akkumulatoren (Akku) ausgestattet. Aufgrund der kurzen Nutzungsphase, die endet, sobald die Restkapazität der Akkus 80 Prozent (%) beträgt, besteht ein hohes Potenzial für eine Wiederverwendung. Der Umbruch in der Energiebranche, der im Zuge der Energiewende mit dem Gesetz über den Ausbau erneuerbarer Energien einhergeht, führt gleichzeitig dazu, dass der Bedarf an Speicherkapazität in den Netzen steigt. Allein der Markt der Speichersysteme für Photovoltaikanlagen wird sich in den nächsten fünf Jahren mehr als verdoppeln. Neben anderen Speichertypen, eignen sich Akkus aus Elektrofahrrädern besonders für diese Art der Zweitanwendung. Diese Arbeit diskutiert die ökologischen Potenziale von aktuellen und zukünftigen Recyclingkonzepten für Elektrofahrrad-Akkus und zeigt die enormen Schwierigkeiten bei der Umsetzung auf, die davon herrühren, dass die technischen Standards fehlen. Das vorgestellte Konzept ist eine Interimslösung, mit der die Ressourceneffizienz für aktuelle Produkte und solche, die in naher Zukunft hergestellt werden, verbessert werden kann. Im Hinblick auf die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung bei der Energiewende und Elektromobilität muss jedoch mit Hochdruck an einer Standardisierung des Speicherformats gearbeitet werden, um so dem verschwenderischen Umgang mit wertvollen Rohstoffen in der Speichertechnologie entgegenwirken zu können.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: Ausgabe 01 / 2016 (Februar 2016)
Seiten: 7
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: M. Eng. Sebastian Amrhein
B. Ing. Maraike Schneider
Prof. Dr. rer. nat. Michael Kaloudis

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Recycling von Lithium-Ionen-Batterien – das Projekt LithoRec
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (6/2012)
Die Umstellung der Fahrzeug-Antriebskonzepte von Verbrennungsmotoren auf elektrische Antriebssysteme und damit die Elektromobilität wird als eine wichtige und sehr viel versprechende Möglichkeit angesehen, sich aus der Abhängigkeit vom Erdöl zu lösen, den CO2-Ausstoß zu vermindern, das Abgasproblem der aufstrebenden Mega-Cities insbesondere in Asien zu lösen und über lange Sicht die Energieeffizienz zu verbessern.

Entwicklung eines innovativen Verfahrens zur automatisierten Demontage und Aufbereitung von Lithium-Ionen-Batterien aus Fahrzeugen
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (6/2012)
Die automobile Antriebstechnik steht in den nächsten Jahrzehnten vor tief greifenden Veränderungen. Nachdem über 125 Jahre der Verbrennungsmotor die vorherrschende Antriebsart darstellte, basieren neue Entwicklungen auf Elektroantrieben oder auf der Kombination verschiedener Antriebsformen. Fahrzeuge mit elektrischen Antrieben haben mittlerweile den Status der Serienreife erreicht und werden perspektivisch zunehmend das Straßenbild bestimmen.

Dingliche Rechtslage und Pfandsystem bei Fahrzeug und Antriebsbatterien – Teil 2
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (7/2022)
Zum Einfluss des Abfallrechts auf das Zivilrecht

Batterien aus der E-Mobilität in Second-Life-Anwendungen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In der Abfallhierarchie Die gängigen Konzepte, bei denen preisgünstige Batterien technisch, aber auch wirt-schaftlich sinnvoll eigesetzt werden können. Diese Anwendungen konzentrieren sich alle primär auf den Bereich stationärer Speicher. Die genaueste, jedoch zeitlich aufwendigste Methode, ist ein Zyklentest. Hierbei wird die Batterie vollständig entladen und anschließen mit einer geringen Ladeleistung wieder vollständig geladen. Dabei wird der eingebrachte Strom gemessen.

Sekundärressourcen aus Photovoltaik, Windturbinen und E-Autos
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Ziel dieses Tagungsbeitrags ist es, die Situation von Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie Elektro-Fahrzeugen in Österreich im Hinblick auf dessen Sekundärressourcenpotential unter Betrachtung von derzeit sowie in naher Zukunft verfügbaren Recyclingtechnologien zu bewerten.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?