Modifizierung von Recyclingverfahren durch sensorbasierte Sortierung

Sensorgestützte Sortierverfahren haben sich in den letzten beiden Jahrzehnten sowohl in der Aufbereitung von Abfällen als auch im Recycling von Metallen etabliert. Begonnen hatte diese Entwicklung mit der Farbsortierung von Behälterglas und fand in der Aufbereitung von Leichtverpackungsabfällen ihre Fortsetzung.

Trotz vereinzelter Anwendungen von Farbsortierern oder gar Laserspektroskopie- und Röntgenfluoreszenz- Sortierern erlebte die sensorgestützte Sortierung ihren Durchbruch im Metallrecycling erst nach der Jahrtausendwende mit dem Aufkommen induktiver Sortierer, mit denen Restmetall-Gehalte aus Shredderabfällen zurückgewonnen werden können, die bei der vorher durchgeführten Magnetscheidung und Nichteisenmetall- Abscheidung verloren wurden. In diesem Anwendungsbereich stand das Ausbringen der Restmetalle lange im Vordergrund, bis hin zur Abtrennung kleiner Kupferdrähte. Die Restmetallgehalte in den Shredder-Abfällen liegen heute damit unter einem Prozent.

In der Sortierung von kunststoffhaltigen Abfällen, z.B. aus der Sammlung des DSD, stand von Anfang an eine sortenreine Abtrennung bestimmter Kunststoffarten im Vordergrund; und damit eine Veredlung des Materials. Diese Veredlung gewinnt auch im Metallrecycling mehr und mehr an Bedeutung. Optische Sortierverfahren ermöglichen z.B. die Erzeugung von Kabelfraktionen, aus denen durch Nachzerkleinerung und Dichtesortierung eine reine Kupferfraktion erzeugt werden kann. Durch Röntgentransmission können schwere von leichten Nichteisenmetallen abgetrennt werden oder sogar Aluminiumlegierungen, die einige Prozent Zink oder Kupfer als Legierungsbestandteil enthalten, von reineren Aluminiumlegierungen getrennt werden.

Sowohl die Recyclingverfahren als auch die sensorgestützten Sortierer haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Bei den Sortiergeräten wird dies durch die Neu- bzw. Weiterentwicklung von Sensoren ermöglicht, wie z.B. Hyperspectral Imaging (HSI) Kameras oder 3D-Kameras. Der Druck auf die Weiterentwicklung von Verfahren entsteht neben der kommerziellen Seite durch regulative Anforderungen wie z.B. Recyclingquoten auf Grundlage von EU-Richtlinien oder wie aktuell durch die chinesische Green Fence-Politik.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Recycling und Rohstoffe 7 (2014) (Juni 2014)
Seiten: 12
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Uwe Habich
Hendrik Beel

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