Forderungen der Papierfabriken an die Qualität des Altpapiers für die Herstellung grafischer Papiere – Qualität des gesammelten Altpapiers und Aufbereitungsverfahren –

Aufgrund der Primärrohstoffknappheit in Europa ist die Grundstoffindustrie – zumindest so lange wir in Europa industrielle Produktion aufrechterhalten wollen – in immer stärkerem Umfang auf Sekundärrohstoffe angewiesen. Die visionären Ziele der EU-Kommission zur Etablierung einer Europäischen Kreislaufwirtschaft und ihrer Forderung nach hochwertigem Recycling kommt die Papierindustrie in Europa und besonders in Deutschland bereits sehr nahe; allerdings ist mit dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz in Deutschland eher eine Schwächung denn eine Stärkung des hochwertigen Recyclings zu befürchten.

Die Qualität von Produkten wird im wesentlichen Maße von der Qualität der eingesetzten Rohstoffe und natürlich von den Produktionsverfahren bestimmt. So ist es verwunderlich, dass wir in Deutschland Altpapier unabhängig von qualitativen Gesichtspunkten in einem nicht spezifizierbaren Mix in einer Tonne (bei haushaltsnaher Erfassung) sammeln und anschließend versuchen, diesen Mix mühsam mit hohem Aufwand wieder auseinander zu trennen. Gerade für die Herstellung grafischer Papiere mit sehr unterschiedlichen und zum Teil sehr hohen Qualitätsansprüchen ist die Qualitätsbeeinträchtigung durch die gemischte Erfassung und limitierte Sortiergüte ein Hindernis zur Verwendung von mehr Sekundärrohstoff im Neupapier.



Copyright: © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft
Quelle: Recycling und Rohstoffe 6 (2013) (Juni 2013)
Seiten: 19
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Ulrich Höke

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