Die Emschergenossenschaft betreibt in Oberhausen eine Brunnenanlage, um das in diesem Bereich hoch anstehende Grundwasser sicher unter das Niveau der Kellersohlen abzusenken. Nach einer Betriebszeit von mehr als 25 Jahren wurden die mit PVC-Filtern und Aufsatzrohren ausgerüsteten Vertikalbrunnen durch eine neue Anlage ersetzt. Aufgrund der gestiegenen Anforderungen an das Planungskonzept wurde das optimale Design der Brunnenstandorte und der Fördermöglichkeiten mit einem Grundwassermodell simuliert und optimiert.
Hohe Grundwasserstände kommen in weiten Teilen des westlichen Ruhrgebietes vor. Die Ursachen dafür sind sehr vielfältig, wobei aufgrund der ausgeprägten Bergbautätigkeiten in der Region auch Bergsenkungen eine Rolle spielen. Wenn hohe Grundwasserspiegel in einem Wohngebiet auftreten oder die Grundwasserspiegel steigen, müssen diese zur Trockenhaltung von Kellern unter Umständen künstlich gesenkt werden.
Zur Senkung des Grundwasserspiegels und Polderung eines bebauten Gebietes werden hauptsächlich Vertikal- und Horizontalfilterbrunnen, aber auch andere Fassungsanlagen wie beispielsweise Horizontalfassungen und Drainagen, eingesetzt.
Im hier betrachteten Gebiet in Oberhausen-Buschhausen, das durch geodätische und topografische Randbedingungen „natürlich“ begrenzt wird, wurden seit den 1980er-Jahren sukzessive insgesamt acht Vertikalbrunnen erstellt. Aufgrund vielfältiger Ursachen, z. B. problematischer Wasserqualität, fehlender Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen und dem Ausbau mit PVC-Filterrohren ergaben sich bei nachlassender Leistungsfähigkeit stetig höhere Kosten für den Betrieb der Brunnen. Insbesondere Ausgaben für Regeneriermaßnahmen, die zuletzt ca. alle vier bis sechs Monate fällig waren, erhöhten die Betriebskosten wesentlich, sodass insgesamt kein wirtschaftlicher Gesamtbetrieb mehr möglich und eine ungenügende Gesamtwirkung der Polderung zu beklagen war.
In weiten Bereichen ist der Flurabstand geringer als 1,5 m, zum Teil sogar geringer als 1,0 m. Allgemein sind Probleme mit vernässten Kellern bei einem Flurabstand von kleiner als 2,0 m zu erwarten.
Es musste deshalb eine neue Förderkonzeption erstellt werden. Weiterhin waren gestiegene Anforderungen an das Planungskonzept zu berücksichtigen, so musste beispielsweise eine ausreichende Wirkung bei gleichzeitiger Vorgabe einer minimierten Wasserförderung („Förderung nicht mehr als unbedingt nötig“) erzielt werden – also zwei konträre Forderungen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 12 - 2015 (Dezember 2015) | |
Seiten: | 8 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 8,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Peter Walter | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Nullenergiebewässerung als Pilotprojekt der zukünftigen mediterranen Landwirtschaft
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (3/2024)
Die Landwirtschaft steht in Anbetracht des Klimawandels, dem dadurch erhöhten Nutzungsdruck sowie einer Verknappung der Wasserressourcen vor der Notwendigkeit, eine nachhaltige und effiziente Bewässerung einzurichten. Hier lohnt ein Blick auf die Erfahrungen mit der PV-gestützten Bewässerung im mediterranen Raum, weil auch für die deutsche Landwirtschaft ein immer größer werdender Bewässerungsbedarf prognostiziert wird.
Interviewstudie zu Resilienzstrategien für die Wasserversorgung
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (3/2024)
Stakeholder der Wasserversorgung wurden zu Ansätzen im Umgang mit Wassermangellagen befragt, um Wünsche, Befürchtungen und Erwartungen bezüglich der Definition von Weiterentwicklungspotenzialen offenzulegen. Kernbefunde umfassen die Problematisierung der Klimakrise und eines angelnden Bewusstseins für die Ressource Wasser sowie eine ambivalente Einschätzung technischer Neuerungen.
Wasserwiederverwendung in der spanischen Landwirtschaft
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (3/2024)
Die Trockenphasen der letzten Jahre lassen den Umgang mit gereinigtem kommunalen Abwasser neu überdenken. Für eine reine Ableitung in ein Gewässer ist hoch aufbereitetes Abwasser immer dann zu schade, wenn ohnehin trockene Verhältnisse vorherrschen. In den wasserarmen südspanischen Regionen Murcia und Andalusien wird seit Jahrzehnten eine Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft praktiziert, die von Abwasseraufbereitung bis zur Produktqualität konsistent ist und Gemüse von kontinuierlich hoher Qualität produziert.
Die Entwicklung der Schwammstadt
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2023)
Städte sind der Lebensraum für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Um trotz kritischer globaler Entwicklungen und Krisen lebenswerte Städte zu gestalten, müssen zeitnah wesentliche Herausforderungen gelöst werden. Dabei gewinnt der Fokus „Wasser“ in der Stadtentwicklung weltweit immer mehr an Bedeutung.
Wassersensible Stadtgestaltung mit verbesserten Starkregengefahrenkarten
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2023)
Die Weiterentwicklung von Simulationssoftware und Berechnungsverfahren verbessert die Darstellung in Starkregengefahrenkarten. Die Verwendungsmöglichkeiten der Starkregengefahrenkarten können so vom Informations- zum Planungsinstrument weiterentwickelt werden.