Die Charakterisierung der festen Gärrückstände aus der Bioabfallvergärung hat gezeigt, dass diese ein ähnliches Nährstoffpotential wie Gründünger oder Frischkompost besitzt.
Durch den organischen Abbau während der Vergärung kommt es zur Aufkonzentration von Nährstoffen und Schwermetallen in der festen Phase. Der Stickstoff liegt zu durchschnittlich 25 % in Form von pflanzenverfügbarem Ammonium vor. Währen der Aufbereitung ist jedoch eine Teiltrocknung der Gärrückstände unumgänglich, was zunächst zum Stickstoffverlust führt. Es ist also von einer geringen Stickstoffverfügbarkeit in den festen Gärprodukten auszugehen. Der Einsatz der aufbereiteten Gärprodukte in Topfexperimenten und im Feldversuch hat gezeigt, dass die Ausbringung in Kombination mit Mineraldüngung zu einem erhöhten Biomasseertrag führt. Dies lässt eine positive Wirkung der Gärprodukte auf die Bodeneigenschaften schlussfolgern. Feste Gärrückstände können bei Erfüllung der Kriterien nach BioAbfV als organischer Bodenverbesserer eingesetzt werden. Eine Aufbereitung ist hierfür in den meisten Fällen notwendig. Dies gilt insbesondere für Substrate, die vor der Vergärung keiner Störstoffabscheidung unterzogen werden. Das zweistufige Fest-Flüssig-Verfahren, welches für die Untersuchung angewendet wird, hat den Vorteil besonders unanfällig gegenüber Störstoffen zu sein. Der Störstoffgehalt im Gärrückstand ist dadurch vergleichsweise höher als bei anderen Verfahren, was einen größeren Aufbereitungsaufwand nach sich zieht.
Copyright: | © Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden | |
Quelle: | 10. Biogastagung: Anaerobe Biologische Abfallbehandlung (September 2015) | |
Seiten: | 10 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 5,00 | |
Autor: | Christine Knoop Nils Dietrich Martina Heinrich Dr. Julia Krümmelbein Univ.-Prof. Dr. phil. Thomas Raab | |
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