Für die Stuttgarter terranets bw GmbH realisiert der Rohrleitungsbau der Köster GmbH derzeit einen rund 26 km langen Teilabschnitt der Nordschwarzwaldleitung, einer Erdgasfernleitung mit einem Nenndurchmesser von 600 mm und einem maximalen Betriebsdruck von 80 bar. Das Bauunternehmen, das den Auftrag in Arbeitsgemeinschaft mit einem Rohrbauer erbringt, deckt dabei das gesamte Tiefbauspektrum ab. Unter anderem realisiert die Köster-Mannschaft die Sonderbauwerke zur Unterquerung von fünf Gewässern und die Kreuzung von 14 Straßen sowie Gleisen der Deutschen Bahn mittels Bohrpressung. Diese Aufgabe erfordert nicht nur eine hohe technische Kompetenz, sondern auch ausgereifte Konzepte für Umwelt- und Bodenschutz, Arbeitssicherheit und eine Abstimmung mit Grundstückseigentümern – das alles bei einem eng gesteckten Zeitplan.
Meter für Meter arbeiten sich derzeit die Bagger der Köster GmbH durch den Nordschwarzwald, um den Graben für die Gashochdruck- leitung auszuheben, das Stahlrohr einzuheben und den Graben anschließend wieder fach- und umweltgerecht zu verfüllen und zu rekultivieren. Auftraggeber ist die terranets bw GmbH, die als unabhängiger Transportnetzbetreiber für Erdgas im Südwesten Deutschlands seit 2008 den Bau der Nordschwarzwaldleitung (NOS) plant. Die NOS wird nach ihrer Fertigstellung ab Anfang 2016 von Au am Rhein nahe Rastatt über Ettlingen bis Leonberg führen und so die Transportkapazität von Erdgas in Baden- Württemberg erhöhen. Zudem stellt sie eine weitere Anbindung des Bundeslandes an die Trans-Europa-Naturgas-Pipeline (TENP) dar, eine bedeutende Nord-Süd-Achse des europäischen Erdgas-Transportsystems. Der Teilabschnitt, den die Köster GmbH als technische und kaufmännische Leitung der Arbeitsgemeinschaft mit ihren Pipeline-Spezialisten, der OT INDUSTRIES- KVV Contractor Co. Ltd., Siófok (Ungarn), erbringt, stellt Los II des zweiten Bauabschnitts dar. Die ca. 26 km lange Trasse beginnt an der Absperrarmaturengruppe Ettlingen und endet an der Gemeinde- und Stadtgrenze Neulingen/ Pforzheim. „Die Umsetzung des Bauvorhabens ist an die strengen Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses gebunden, zu denen auch ein landschaftspflegerischer Begleitplan gehört“, erklärt Uwe Burrichter, verantwortlicher Bereichsleiter der Köster GmbH, die beson- deren Rahmenbedingungen des Bauprojekts. „Darüber hinaus legt die terranets bw großen Wert auf eine nachhaltige Baudurchführung.“ Dies beinhaltet insbesondere die Einhaltung der gesetzlichen und behördlichen Vorgaben zu Umwelt-, Boden-, Gewässer- und Grundwasserschutz. Entsprechend anspruchsvoll gestaltete sich bereits das Vergabeverfahren: terranets bw führte zunächst ein international ausgeschriebenes Präqualifikationsverfahren durch, aus dem letztlich zehn Bauunternehmen hervorgingen, die zur eigentlichen Ausschreibung zugelassen wurden. „Umso mehr freut es uns, dass wir uns in diesem internationalen Bewerberfeld mit unseren Konzepten für Bauabwicklung, Arbeitssicherheit, Qualitäts- sicherung, Umweltschutz und Schnittstellenmanagement durchsetzen konnten“, so Burrichter weiter.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 09 - 2015 (September 2015) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 6,00 | |
Autor: | Hans Peter Karrenbauer | |
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