Stickstoffausnutzung von Mais und Sorghum im Mischfruchtanbau mit Leguminosen

Der Verlust von großen Nährstoffmengen aus landwirtschaftlichen Systemen hat erhöhte N- und P-Einträge in Gewässer zur Folge. Besonders Reihenkulturen wie Mais begünstigen Nährstoffverluste durch Auswaschung und Erosion. Eine Alternative stellt der Mischfruchtanbau dar. Die Kombination verschiedener Kulturpflanzen mit unterschiedlicher Anpassungsfähigkeit an suboptimale Wachstumsbedingungen kann zur effizienten komplementären Nutzung von Wachstumsfaktoren und somit zur Steigerung von Nährstoff- (Gosh et al. 2006) und Wassernutzungseffizienz (Woldeamlak et al. 2006) beitragen. Wegen der zusätzlichen N-Fixierung aus der Luft ist der Mischfruchtanbau mit Leguminosen besonders interessant.

Im Rahmen des FNR/BMELV geförderten Projektes „Mischfruchtanbau mit Leguminosen – effiziente Nutzung von Wachstumsfaktoren als Beitrag zum Ressourcen- und Gewässerschutz“ wurde 2014 ein Feldversuch mit Folientunnel mit dem Ziel durchgeführt, die Nährstoffausnutzung von Stickstoff (N) unter Trockenstress zu optimieren. Der Effekt des Mischfruchtanbaus von Mais in Kombination mit Feuerbohne sowie von Sorghum in Kombination mit Andenlupine auf Pflanzen- und Bodenparameter wurde im Vergleich zum Reinanbau der Hauptfruchtarten untersucht. Darüber hinaus wurde der Einfluss von Trockenstress auf Pflanzen-und Bodenparameter bestimmt. Der Ertrag, die N-Aufnahme der Fruchtarten bzw. -kombinationen, der Nmin-Gehalt des Bodens nach der Ernte sowie die N-Konzentrationen im Sickerwasser während der Grundwasser (GW)- Neubildungsperiode wurden ermittelt. Bei annähernd gleichem Ertrag erreichten die Mischungen im Versuchsmittel eine höhere N-Aufnahme als die adäquaten Reinsaaten, obwohl die N-Düngung zu den Mischungen gegenüber den Reinsaaten reduziert wurde (70 kg/ha vs. 120 kg/ha). Die Mischungen hinterließen zudem weniger Nmin (verfügbarer mineralisierter Stickstoff) im Boden als die Reinsaaten. Die gelösten N-Konzentrationen im Sickerwasser der folgenden GW-Neubildungsphase waren nach dem Mischfruchtanbau unter vorheriger optimaler Wasserversorgung tendenziell höher als im Reinanbau. Die Wasserversorgung während der Sommermonate hatte hingegen keinen Einfluss auf die N-Konzentrationen im Sickerwasser von Dezember bis März.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 9. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2015)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 2,50
Autor: Dipl. agr. Ing. Stefanie Busch
Dipl.-Hydrol. Philipp Stahn
Dr. Christine Brandt
Prof. Dr. Konrad Miegel
PD Dr. habil. Bettina Eichler-Löbermann

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