Das Verfahren der unterirdischen Enteisenung und Entmanganung (UEE) ist bereits seit über einhundert Jahren in verschiedenen Regionen und bei vielen Fachleuten der Wasseraufbereitung und des Brunnenbaus bekannt. Trotz gewisser Skepsis hat es in den letzten Jahren an Bedeutung und Aktualität gewonnen.
Das UEE-Verfahren wird von den Berliner Wasserbetrieben schon seit den 1900er-Jahren angewendet und ist in Skandinavien eine weit verbreitete Technologie, die besonders in kleineren Gruppenwasserversorgungsanlagen erfolgreich eingesetzt wird. Seit den 1970er- Jahren wird das „In situ -“ bzw. subterrestrische Aufbereitungsverfahren in Deutschland auch im großtechnischen Maßstab für die kommunale und gewerbliche Wasseraufbereitung eingesetzt. Dennoch halten sich bis heute viele Vorbehalte und Bedenken gegen den Einsatz des Verfahrens, die zum Teil aus tatsächlich vereinzelt aufgetretenen Problemen, häufig aber auch aus Unkenntnis oder Fehlern bei der Anwendung rühren. Mit der Einführung des DVGW-Arbeitsblattes W 223-3 „Enteisenung und Entmanganung, Teil 3: Planung und Betrieb von Anlagen zur unterirdischen Aufbereitung“ im Februar 2005 und im Zusammenhang mit steigenden Eisengehalten in langjährig genutzten Grundwasserleitern hat das UEE-Verfahren, zum Teil in Kombination mit konventionellen Wasseraufbereitungsanlagen, zunehmend an Bedeutung und Aktualität gewonnen. Beachten sollte man bei der Anwendung des UEE-Verfahrens, dass nach Durchführung nicht immer ein „fertiges“ Trinkwasser vorliegt. So können beispielsweise noch eine Entsäuerung und weitere Sauerstoffanreicherung des Förderwassers erforderlich sein, bevor es als Trink- und Brauchwasser genutzt werden kann.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 06 - 2015 (Juni 2015) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Rolf Wischhusen | |
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