Methanoxidation in der Deponieoberfläche

Anaerobe Bedingungen und das Vorhandensein von organischen Stoffen führen in allen Ablagerungen zur biogenen Bildung von Gas. Dies ist natürlicherweise auch in anthropogenen Ablagerungen, die mehr oder weniger zu Recht als Deponiebauwerk angesprochen werden der Fall.

Genauso natürlich, aber erdgeschichtlich wesentlich jünger als die Methanogenese ist der biogene aerobe Abbau von Methan, der an allen Orten nachzuweisen ist, an denen Sauerstoff und Methan vorkommen. Die Methanoxidation wird durch obligat aerobe Bakterien die sogenannten Methanotrophen katalysiert.
Methanotrophe kommen ubiquitär in Böden vor und erbringen – intelligent von Ingenieuren eingesetzt – in Biofiltern und auf der Oberfläche von Deponien einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Stabilisierung unseres Klimas und der Einhaltung diverser Gesetze und Regelwerke. Ähnlich wie in Kläranlagen, in denen z. B. Nitrifikanten einen wertvollen Dienst leisten, müssen zunächst die grundlegenden Prozesse, des biologischen Stoffwechsels erforscht werden. Sind die biologischen Grundlagen bekannt, können diese in technischen Regelwerken eine nachvollziehbare Basis für die Bemessung von Bauwerken, wie der Oberfläche einer Deponie werden. Das Thema war und ist Inhalt zahlreicher Forschungsprojekte (Bsp. MIMETHOX), die sicher alle einen Teil zur Abfassung von entsprechenden Regelwerken beigetragen haben.
Das zurzeit sicherlich aktuellste Technische Regelwerk zum Thema Deponiegas ist der Entwurf der VDI-Richtlinie 3899 „Deponiegasverwertung- und Behandlung“. In der Richtlinie sind alle Verfahren sowohl zur Entgasung als auch Verwertung und Behandlung von Deponiegas aufgeführt.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Zeitgemäße Deponietechnik 2015 (Mai 2015)
Seiten: 10
Preis inkl. MwSt.: € 5,00
Autor: PD Dr. rer. nat. Dr.-Ing. habil. Martin Denecke
Prof. Dr.-Ing. Renatus Widmann
Tobias Gehrke
Dipl.-Ing. Andrea Thom

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Landfill mining option: MBT role and landfill potential danger
© Wasteconsult International (5/2015)
The use of landfills for the disposal of municipal solid waste (MSW) has many technical and regulatory limits. An interesting solution is to recover the bales that have been previously stored in a landfill. After specific mechanical biological treatments (MBT), the contents of the bales can be used to produce a solid recovered fuel (SRF) that can be used for energy purposes. The possibility of producing SRF fuels from a landfill in northern Italy has been studied and is presented in this paper. The MSW extracted from the landfill, the bio-dried material produced by the waste hypothetically treated in a plant for bio-drying, and the SRF obtained after the extraction of inert materials, metals and glass from the bio-dried material have been characterized. Assessed the waste nature, the potential environmental impact of dioxin release from a possible landfill fire has been analysed, applying the Austal2000 model system.

Mechanical Biological Waste Treatment
© Wasteconsult International (5/2015)
Integration among traditional businesses, existing waste facilities and new technologies can trigger environmental and economic benefits. Since the early ‘90s the European Union issued the Council Directive 91/156 on the landfill of waste better known as Landfill Directive, to be implemented by its member states. The Directive's overall aim is "to prevent or reduce as far as possible negative effects on the environment, in particular the pollution of surface water, groundwater, soil and air, and on the global environment, including the greenhouse effect, as well as any resulting risk to human health, from the landfilling of waste, during the whole LifeCycle of the landfill".

Sanierung von Sickerwasserdrainageleitungen in Deponien 2 Fallbeispiele für statisches und dynamisches Berstlining
© Wasteconsult International (12/2008)
Für viele Deponiebetreiber stellte sich nach Beendigung der Ablagerungsphase im Jahr 2005 die Frage nach den erforderlichen Maßnahmen zur Stilllegung und der Minimierung der Nachsorgekosten. Dabei ist die Frage des wie und wann der Oberflächenabdichtung meist beherrschend. Im Hinblick auf die zu erwartenden Nachsorgekosten ist auch die Sicherwasserfassung- und -entsorgung nicht unbedeutend.

Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen in der Praxis am Beispiel der Deponie Kirschenplantage
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (10/2021)
Die Abfallentsorgung Kreis Kassel betreibt im Landkreis Kassel die Deponie Kirschenplantage (DK 2), auf der bis 2005 organikhaltige Siedlungsabfälle abgelagert wurden. Um die Stilllegungs- und Nachsorgephase zu verkürzen, wird seit 2014 auf zwei Teilbereichen der Deponie eine in situ-Stabilisierung durchgeführt, um die Umsetzprozesse im Deponiekörper zu beschleunigen und klimaschädliche Treibhausgasemissionen zu verringern. Im Zeitraum 2014 bis 2019 konnten unter Einsatz der hier beschriebenen Maßnahmen Deponiegas mit insgesamt 16.474 t CO2-Äquivalenten erfasst und behandelt werden.

Potenziale und Grenzen der Deponiebelüftung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Maßnahmen zur aeroben in situ Stabilisierung von Deponien (Deponiebelüftung) verfolgen das Ziel, die biologischen Ab- und Umbauprozesse im Deponiekörper kontrolliert zu beschleunigen. Die in der Folge reduzierten Methangasemissionen stellen einen Beitrag zum (globalen) Klimaschutz dar, während sich die Verbesserung der Sickerwasserqualität, je nach den örtlichen Gegebenheiten und technischen Einrichtungen, positiv auf den (lokalen) Boden- und Grundwasserzustand oder auf die Dauer und den Umfang der notwendigen Reinigungsaufwendungen auswirkt.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?