Gefährdungsabschätzung Pfad Boden-Pflanze – Erfahrungen aus dem Vollzug

Bei Verdacht auf eine schädliche Bodenveränderung oder Altlast auf landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen verlangt das Bodenschutz-Gesetz eine Gefährdungsabschätzung für den Wirkungspfad Boden-Nutzpflanze. Dargestellt werden rechtliche Vorgaben, Zuständigkeiten, Bewertungsmaßstäbe, Beispiele aus dem Vollzug sowie Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen je nach Art und Höhe der Belastung.

Nach Bodenschutzrecht ist bei Verdacht auf schädliche Bodenveränderungen (sBv)/Altlasten auf landwirtschaftlich und gartenbaulich genutzten Flächen eine Gefährdungsabschätzung für den Pfad Boden-Nutzpflanze durchzuführen. Bei der Gefährdungsabschätzung geht es um den Boden als Standort für den Anbau von Nutzpflanzen (§ 2 Abs. 3 BBodSchG). Hierbei ist zu prüfen bzw. sicherzustellen:
- die Vermarktungsfähigkeit von Nahrungspflanzen aus Ackerbau und Erwerbsgemüsebau als Lebensmittel
- die Vermarktungsfähigkeit von Ackerfutter und Grünlandaufwuchs als Futtermittel und die Verwertbarkeit im eigenen Betrieb
- ein Ausschluss humantoxischer Wirkungen bei Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln (v.a. Weizen, Kartoffeln, Gemüse)
- ein Ausschluss phytotoxischer Wirkungen auf Pflanzen.



Copyright: © Bayerisches Landesamt für Umwelt
Quelle: 8. Bodenschutztage Marktredwitz 2014 (Oktober 2014)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Christa Müller
Sabrina Hartl

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