Ertüchtigung und Anpassung einer Deponieentgasungsanlage bei zurückgehenden Gasvolumenströmen und -Konzentrationen mit ersten Betriebserfahrungen

Seit dem Ende der Deponierung von Abfällen mit organischen Bestandteilen entsprechend den Vorgaben der Deponieverordnung im Jahr 2005 reduzierte sich die produzierte Deponiegasmessung bei vielen Deponien deutlich. In Verbindung mit den bei diesen Deponien oftmals vorhandenen älteren Deponieentgasungsanlagen ergibt sich ein Bedarf für eine Anpassung an die geänderten Bedingungen. Im Folgenden wird die erfolgreich durchgeführte Ertüchtigung und Anpassung der Deponieentgasungsanlage der Deponie Schwaigern-Stetten im Landkreis Heilbronn vorgestellt.

Der ca. 50 km nördlich von Stuttgart gelegene Landkreis Heilbronn hat eine Fläche von ca. 1.100 km². Am 30.06.2013 hatte der Landkreis 325.409 Einwohner. Als Eigenbetrieb des Landkreises betreibt der Abfallwirtschaftsbetrieb Heilbronn zwei Abfallannahmestellen, neun Erddeponien, 41 Häckselplätze und 51 Recyclinghöfesowie eine Vielzahl an Containern für Wertstoffe [1]. Bis zum Jahr2005 wurde der im Landkreis Heilbronn anfallende Siedlungsabfall in zwei Deponien, der Deponie Eberstadt und der Deponie Schwaigern-Stetten, abgelagert.



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 22 - Stilllegung und Nachsorge von Deponien 2015 (Januar 2015)
Seiten: 7
Preis inkl. MwSt.: € 3,50
Autor: Andreas Maier

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