Bonfol: Umfassender Umweltschutz während der aufwändigen Deponiesanierung

Die Sondermülldeponie nahe der jurassischen Gemeinde Bonfol (CH) wird im Auftrag der Basler Chemischen Industrie defi nitiv saniert. Dabei werden die zumeist chemischen Abfälle, die in den 1960er- und 1970er-Jahren in einer Tongrube eingelagert wurden, ausgehoben und off-site verbrannt. Dadurch sollen gemäß eidgenössischer Altlastenverordnung das Oberflächen- und das Grundwasser langfristig geschützt werden, ohne dass weitere Maßnahmen nach zwei Generationen nötig werden. Die Aushub- und Vorbereitungsarbeiten der Abfälle werden von einem klar definierten Umweltmonitoring-Programm für Wasser, Luft und Boden begleitet, um Risiken für Mensch und Umwelt zu vermeiden.

2000 wurde auf der Basis der schweizerischen Altlastenverordnung die definitive Sanierung der Sondermülldeponie Bonfol im Kanton Jura (Nordwestschweiz) gefordert. Die Planung und Umsetzung dieser Aufgabe ist eine Pionierleistung im Altlastenmanagement, die die Basler Chemische Industrie dem Projektteam der bci Betriebs-AG übertragen hat. Für rund 380 Mio. Schweizer Franken (ca. 310 Mio. Euro) werden nun bis Frühjahr 2016 rund 175.000 Tonnen Abfallmaterial ausgehoben und off-site verbrannt. Während der Sanierung werden die Vektoren Wasser, Luft und Boden überwacht, um eventuelle Probleme zu entdecken und ggf. mit zusätzlichen Maßnahmennegative Auswirkungen der Arbeiten zu vermeiden. Auf der inzwischen freigelegten Südseite der Deponie müssen Bodenproben zeigen, dass die kantonalen Sanierungsziele eingehalten werden– so wird langfristig sichergestellt, dass die sanierte Tongrube kein Risiko für die Schutzgüter Grund- und Oberflächenwasser darstellt.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2014 (November 2014)
Seiten: 32
Preis inkl. MwSt.: € 14,00
Autor: Damien Kurc

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