Verformungsuntersuchungen der Deponie Rautenweg mittels 3D-FE-Modellierung

Die Deponie Rautenweg, die von der Stadt Wien betrieben wird und Österreichs größte Deponie ist, wird zum Schutz des Grundwassers mit dem sogenannten Wiener- Dichtwandkammersystem seitlich umschlossen. Es ist vorgesehen, die Deponie auch in den nächsten Jahren weiter zu betreiben und damit auf 45 m über Gelände aufzuhöhen. Die damit verbundenen zu erwartenden Verformungen des Dichtwandkammersystems können nur mit einer 3D-Modellierung der gesamten Deponie und einer dementsprechenden Berechnung mit der Finite-Elemente-Methode prognostiziert werden. Es wird die dafür erforderliche dreistufige Vorgehensweise erläutert. Berechnungsablauf sowie weitere maßgebliche Angaben zur Modellierung, wie z.B. verwendete Stoffmodelle werden ebenfalls beschrieben.

Die Gemeinde Wien ist Betreiber in der im 22. Bezirk gelegenen Deponie Rautenweg. Sie wird von einem Dichtwandkammersystem zum Schutz des Grundwassers vertikal umschlossen. Die äußere Kontur der Deponie wird durch Randdämme aus Asche-Schlacke-Betonkörper geprägt. Diese Randdämme gewährleisten zugleich auch die Stabilität des Deponiekörpers. Es ist vorgesehen, die Deponie Rautenweg auch in den nächsten Jahren weiter zu betreiben und dabei auf 45 m über Geländeoberkante aufzuhöhen. Im Rahmen einer Studie wurde anhand von 2D-Finite-Elemente-Berechnungen aufgezeigt, dass diese Erhöhung der Deponie realisierbar ist, dass die Standsicherheit des Deponiekörpers gewährleistet ist und dass sich das Dichtwandkammersystem in den betrachteten Schnitten nur in einem vernachlässigbaren Ausmaß verformen und bewegen wird. Die Untersuchungen der möglichen Verformungen und Bewegungen des Dichtwandkammersystems infolge der höheren Belastung aus dem Deponieeigengewicht erfordern jedoch eine dreidimensionale Betrachtung, d.h. 3D-Finite-Elemente-Berechnungen. Denn nur damit kann festgestellt werden, ob bzw. inwieweit sich das umschließende Dichtwandkammersystem hinsichtlich seiner Beanspruchbarkeit im zulässigen Maß verformen bzw. bewegen wird und ob die Funktionsfähigkeit des Dichtwandkammersystems nach der Aufhöhung der Deponie noch gewährleistet sein wird.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2014 (November 2014)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Peter-Andreas von Wolffersdorff
Karl Reiselhuber

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