Mit dem vorgestellten Monitoring System kann die Funktionsfähigkeit der einzelnen Komponenten des temporären Oberflächenabdeckungssystems in Rastorf (Schleswig- Holstein) dauerhaft unter In-Situ-Bedingungen überwacht und bewertet werden. Die Bodeneigenschaften und klimatischen Randbedingungen haben in Verbindung mit der Vegetationsentwicklung einen übergeordneten Einfluss auf den Wasserhaushalt. Gleichzeitig ist mit jahreszeitlich bedingten und permanenten Strukturänderungen in Form von Schrumpfung und Setzung zu rechnen und eine damit einhergehende kritische Rissbildung nicht auszuschließen (Heerten 2007).
Auf der stillgelegten Siedlungsabfalldeponie Rastorf im Nordosten Schleswig-Holsteins steht seit September 2007 ein temporäres Oberf ächenabdeckungssystem für die grundlegenden und umsetzungsdefinierten Untersuchungen zur Funktionsfähigkeit und zum Wasserhaushalt von geschichteten und mineralischen Abdeckungen zur Verfügung. Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf die Verwendung von in der Landschaft vorhandenen Substraten, wodurch Transportkosten eingespart und die Wiederverwertung von Böden verbessert bzw. ermöglicht werden soll. Die wesentlichen Aufgaben einer Oberflächenabdeckung bestehen darin, Niederschlag und Evapotranspiration durch das Wasserspeichervermögen des eingebauten Bodensubstrates nahezu vollständig auszugleichen (Hoepfner 2006). Darüber hinaus sollen mineralische Dichtmaterialen langfristig wasserundurchlässig bleiben, um eine Kontamination des Grundwassers auszuschließen.Langfristig dichte mineralische Dichtungsmaterialien setzen in der Regel ein starres Porensystem voraus, wobei trotz Austrocknung eine kritische Rissbildung die Dichtungseigenschaften nicht verändert (Horn 2002). Inwiefern diese Starrheit im Jahresverlauf gegeben ist, wird anhand von bodenphysikalischen Messungen im dreischichtigen Oberflächenabdeckungssystem der Deponie Rastorf überprüft. Das langfristige Ziel ist eine Überführung der temporären Abdeckung in ein endgültiges und langfristig sicheres Abdeckungssystem auf Grundlage der gewonnen Projektdaten.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2014 (November 2014) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
Autor: | Dr. Heiner Fleige Prof. Dr. Rainer Horn M.Sc. Steffen Beck-Broichsitter | |
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Erfahrungen beim Bau von Wasserhaushalts-/Rekultivierungsschichten, Bodenqualität und -verfügbarkeit, unverdichteter Einbau, Erosions- und Setzungsverhalten, erste Langzeiterfahrungen
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In Rheinland Pfalz werden durch das Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (LGB-RLP) seit einigen Jahren in niederschlagsarmen Gebieten mit N < 650 mm/a Wasserhaushaltsschichten als Ersatz für die mineralische Dichtung als zweite Dichtungskomponente nach DepV propagiert, wenn die Gleichwertigkeit mit Hilfe von Modellrechnungen (z.B. HELP) nachgewiesen wird LGB (2006). So sind in Rheinland Pfalz mehrere Deponien, i.d.R. der Deponieklasse II, mit einer Kombinationsdichtung aus Kunststoffdichtungsbahn und Wasserhaushaltsschicht ausgeführt worden (s. z.B. Egloffstein et. al. 2003).
Pflichten des Deponiebetreibers aus Vorschriften zu Arbeitsschutz und Anlagensicherheit
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Auf einer Deponie sind insbesondere die Beschäftigten in der Deponiegasanlage einer Reihe von Gefährdungen ausgesetzt. Es ist die Pflicht des Deponiebetreibers, die Anlage so sicher zu betreiben, dass keine unzulässigen Beeinträchtigungen der Bevölkerung und der Umwelt entstehen sowie den Betrieb so zu regeln, dass von den eingesetzten Arbeitsmitteln (Werkzeuge, Geräte, Maschinen und Anlagen) keine Gefährdungen für seine Beschäftigten ausgehen bzw. die Gefährdungen so gering wie möglich gehalten werden.
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© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
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Verformungsuntersuchungen der Deponie Rautenweg mittels 3D-FE-Modellierung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
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In-situ Aerobisierung: Erfolgsnachweis nach 5 Jahren Deponiebelüftung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
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