Klimabilanztool der kommunalen Abfallströme der Steiermark

Ausgehend von der steirischen Klimaschutzstrategie und der darin geforderten Emissionsreduktion, wurde im Auftrag des Landes Steiermark ein Klimabilanztool erstellt. Mit Hilfe des Werkzeuges können, Abfallmengen und Emissionen aus dem Transport, der Abfallbehandlung sowie -ablagerung berechnet und in Form von Grafiken übersichtlich dargestellt werden. Für die Modellierung wurden die Methoden Stoffstromanalyse und Lebenszyklusanalyse verwendet. Das Klimabilanztool dient als Informations-, Motivations- und Entscheidungstool für die Stakeholder der steirischen Abfallwirtschaft und ist im Internet verfügbar.

Die Umweltbewertung von abfallwirtschaftlichen Systemen erhält durch gesetzliche Rahmenbedingungen und steigende Konkurrenz einen neuen Stellenwert. Unternehmen, aber auch Regionen und Städte, beschäftigen sich daher mit dem Thema der Emissionsreduktion. Einerseits sind derZertifikatshandel und die vorgeschriebene Emissionsmessung ab einer gewissen Unternehmensgröße Treiber, andererseits werden politische Ziele in Regionen und Gemeinden umgesetzt. Aufgrund dieser Gegebenheiten verfolgt das vorgestellte Klimabilanztool einen universellen Ansatz und ermöglicht die Modellierung von Mengen- und Emissionsdaten mit einem überschaubaren Dateninput für unterschiedliche abfallwirtschaftliche Systeme. Dies könnte eine einzelne Anlage an einem Standort sein, aber auch ein gesamter Betrieb oder eine Region. Die Flexibilität soll gewährleisten, dass das Tool von möglichst vielen Interessensgruppen verwendet werden kann. In der Steiermark begegnet man den Herausforderungen des globalen Klimawandels mit dem „Klimaschutzplan Steiermark“. Eines der vorrangigen Ziele des Strategiepapiers ist die Reduktion von Treibhausgasemissionen um 16 % bis 2020. (Gössinger-Wieser et al, 2013) 41 % der Emissionen aus der Steiermark im Jahr 2010 waren der Industrie zuzurechnen, weitere 20 % dem Verkehr sowie 14 % der Energieversorgung. Einen geringeren Anteil der Emissionen verursachen die Bereiche Kleinverbraucher (12 %), Landwirtschaft (10 %) sowie Abfallwirtschaft (3%) (Gössinger-Wieser et al, 2013). Der Sektor Abfallwirtschaft ist vergleichsweise nur für einen kleinen Emissionsbeitrag verantwortlich, dennoch wurden auch in diesem Bereich Reduktionsziele festgelegt. Diese Zielsetzungen können mit besseren Sammelqualitäten, technologischem Fortschritt und verbesserter Infrastruktur erreicht werden.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2014 (November 2014)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Univ.-Prof. DI Dr. mont. Roland Pomberger
Mag. Therese Schwarz
Hofrat Dipl.-Ing. Dr. Wilhelm Himmel
Mag. Andrea Gössinger-Wieser
Kerstin Schopf

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Neues aus der Rechtsprechung
© Rhombos Verlag (9/2008)
Bundesverwaltungsgericht zur Alternativenprüfung und Drittschutz von Grenz- und Kontrollwerten / EuGH zur Auslegung der AbfRRL

Entwicklung der Emissionsgrenzwerte in der Abfall- und Energiewirtschaft – Europa und Deutschland –
© TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft (6/2009)
In Europa kann – bezogen auf verbindliche Emissionsgrenzwerte – ein grundsätzlicher Unterschied der Regelungsphilosophien festgestellt werden. Ein zahlenmäßig sehr dominierendes Lager möchte so wenig wie möglich verbindliche Grenzwerte und ein hohes Maß an Flexibilität seitens der Mitgliedsstaaten. Dieses Lager wird angeführt durch Großbritannien.

Wertstoffhof 2020 - Neuorientierung von Wertstoffhöfen
© ia GmbH - Wissensmanagement und Ingenieurleistungen (4/2015)
Im Jahr 2014, zwanzig Jahre nach dem durch das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen organisierten Wettbewerb „Der vorbildliche Wertstoffhof“, ist es sicher angebracht, sich dem Thema erneut zuzuwenden. Was ist aus den prämierten Wertstoffhöfen der Preisträger in den jeweiligen Clustern geworden? Wie hat sich das System grundsätzlich entwickelt? Wo geht es hin, wenn man die gesellschaftlichen Anforderungen aus demografischer Entwicklung, Ressourcenschutz und Klimarelevanz betrachtet?

Standardsetzung für Entsorgungsverfahren durch BVT-Merkblätter
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (11/2008)
Die IVVU-Richtlinie legt Anforderungen für die Genehmigung von neuen Anlagen bzw. für wesentliche Änderungen und den Fortbetrieb bestehender Anlagen fest. Der Genehmigungspflicht unterliegt auch eine Vielzahl von Anlagen der Abfallwirtschaft. Ohnehin gehören „den Abfall betreffende Maßnahmen“ (Art. 1 IVVU-RL) zu den von der Richtlinie vorgesehenen Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Emissionen in Luft, Wasser und Boden.

Gute Entwicklungschancen
© Rhombos Verlag (1/2008)
Die deutsche Entsorgungswirtschaft verfügt über ein großes Potential für Umwelttechnik und Arbeitsplätze

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?